Volltext: Innviertler Heimatkalender 1925 (1925)

Ceicbftätt. 
,'Ganz natürlich," meint der Bezirksrichter befriedigt, „wenn 
Sie das Untier nur von vorn nnd von hinten sahen, konnten 
Sie ja nur je zwei Beine bemerken. Zuerst sahen Sie nur dfie 
Vorderbeine, dann die Hinterbeine." 
Dem Wastlwirt steht der Angstschweiß auf der Stirn. Die 
Geschichte wird immer unheimlicher. In seiner Angst laust er hin¬ 
aus und schiebt den schweren Eisenriegel vor die Haustüre. 
Gerade noch rechtzeitig. 
Denn schon im nächsten Augenblick poltert was schwer gegen 
die Tür 
Der Simmerl lust auf. 
„Grad' a so Hofs bei mir 'poltert, wie der „Banernschreck" 
kommen iS." 
Alle werden „kasweiß", selbst der Bezirksrichter. 
Und noch einmal poltert's und pumperi's. 
„Grad' a so hat er bei mir aa 'pumpert, der köuiglich-kaiser- 
lich: Tiger, der mir mei’ letzt's Stückl Riind g'riss'n hat. Wi6 
lang wird's anstch'n, wird er mir aa d' Goas reiß'n... Und 
Euch alle miteinand .... Paßt's aus, wenn er nimmer pumpert, 
ftmmt er bald an d' Fenster .. 
Alle schau'n f entsetzt auf d' Fenster. Und sehg'n, wie a paar 
Kauern, die auf der Gassen beifammenftehi'n, aus -oamal aa$*. 
einanderlaufn und in die Häuser verschwind'n. 
„Sieahgt's," sagt da Simmerl, „die laufen aa scho' davon 
vor'm „Bauernschreck"." 
Und auf einmal steht er vorn am Fenster, der „Bauernschrcck". 
Fuchsteufelswild 'schaut er, der „königlich-kaiserliche Tiger" — der 
Steueramtsdiener.
	        
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