Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

?ranz Streuljenbcrger, 
(1806-1879.) 
c Die Heimatkunde erachtet es als eine ihrer schönsten Aufgaben, von dem Leben 
und Wirren jener zu berichten, die im engeren Heimatlande geschaffen haben. Dies- 
81 ,akademischen Porträt- nnd Historienmaler »?ranr Streußenberaer 
erzählt werden, welcher seit dem Jahre 1848 bis zu seinem 1879 erfolgten Ableben 
« war, wo er sich durch seine Kunst schnell einen guten Namen und 
zahlreiche Aufträge erwarb. Seine Porträts, welche je nach Wunsch als Oelgemäide 
Franz Streußenberger (1806—1879). 
oder als kleine Miniaturporträts ausgeführt wurden, wie auch seine kirchlichen 
Mlder fanden überall gebührende Anerkennung. 
Wie kommt es, wird vielleicht mancher fragen, daß ein Mann mit solchem 
Können sich in einer so kleinen Stadt niederließ? Die Antwort bietet sein Lebens¬ 
gang und ich möchte daher die Leser etwas näher mit ihm bekannt machen. 
Franz Streußenberger war am 12. Februar 1806 in Timelkam 
,Hausruckkreis) als Sohn eines unbemittelten einfachen Malers und Musikers ge¬ 
boren und mußte schon als zehn» bis elfjähriger Knabe mit feinem Vater bei Tanz- 
jelegenheiten fest „Landler" geigen. Als er der Schule entwachsen war, kam er zu 
dem Maler Franz Müller in Gmunden in die Lehre. Die Lehrzeit wurde auf 
vier Jahre festgefetzt. Der junge Bursche entwickelte bald ein auffallendes Talent, 
was besonders die alljährlich wiederkehrenden Fremden aufmerksam beobachteten, und