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€in (Mtall in Gbersau (Gemeinde Scbildom).
Herr Oberlehrer Thomas Zauner, Pramet, erfuhr im Jänner d. I., daß in
Ebersau beim Mergelabgraben ein Erdstall entdeckt wurde und verständigte den
Unterzeichneten hievon. Es konnte noch vor Zerstörung der Höhlungen ein Plan auf-
genommen werden.
Der Erdstall ist in stärk sandigen Mergel gegraben. Dnrch Abblätternng des¬
selben sind Wände und Decken rauh und uneben geworden. Gänge und Nischen sind
rundbogig gewölbt. Ausfallend ist auch bei diesem Erdstall die Enge aller Gänge
und Nischen. Ueberaus schmale Gänge und Nischen sind das gemeinsame Kennzeichen
von sämtlichen bisher in unserer Gegend ausgefundenen und vermessenen Erdställen.
In einem Teil der Höhlungen lagen glasierte und unglasierte Topfscherben.
Sie sollen keine Musterung besessen haben. Leider wurden sie, weil es eben Scherben
waren, weggeworfen. Ich konnte keine mehr zu Gesicht bekommen. Doch hat mir der
dortige Herr Tischlermeister versprochen, falls solche wieder zum Vorscheine kommen
sollten, sie aufzubewahren.
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Der Erdstall befindet sich ungefähr ein Meter unter der Oberfläche des
Grundes. Der ursprüngliche Eingang sann nicht mehr angegeben werden. Einst stand
auf diesem Grunde, gerade oberhalb des Erdstalles, ein Haus, das den Namen
Lastengütl führte.
Sämtliche Maße sind aus der beigegebenen Zeichnung ersichtlich. Die Zahlen
bedeuten Zentimeter.
Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß die Zeichnungen für den Aufsatz
„Erdställe oder Hauslöcher" im „Innviertler Heimatkalender auf das Jahr 1911"
zwar ursprünglich, wie dort angegeben, im Maßstabe 1:50 angefertigt wurden, daß
aber durch den Druck der Maßstab leider gänzlich verändert worden ist.
Lohnsburg, Hornung 1912. Schamberger.