Volltext: Innviertler Heimatkalender 1913 (1913)

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€in (Mtall in Gbersau (Gemeinde Scbildom). 
Herr Oberlehrer Thomas Zauner, Pramet, erfuhr im Jänner d. I., daß in 
Ebersau beim Mergelabgraben ein Erdstall entdeckt wurde und verständigte den 
Unterzeichneten hievon. Es konnte noch vor Zerstörung der Höhlungen ein Plan auf- 
genommen werden. 
Der Erdstall ist in stärk sandigen Mergel gegraben. Dnrch Abblätternng des¬ 
selben sind Wände und Decken rauh und uneben geworden. Gänge und Nischen sind 
rundbogig gewölbt. Ausfallend ist auch bei diesem Erdstall die Enge aller Gänge 
und Nischen. Ueberaus schmale Gänge und Nischen sind das gemeinsame Kennzeichen 
von sämtlichen bisher in unserer Gegend ausgefundenen und vermessenen Erdställen. 
In einem Teil der Höhlungen lagen glasierte und unglasierte Topfscherben. 
Sie sollen keine Musterung besessen haben. Leider wurden sie, weil es eben Scherben 
waren, weggeworfen. Ich konnte keine mehr zu Gesicht bekommen. Doch hat mir der 
dortige Herr Tischlermeister versprochen, falls solche wieder zum Vorscheine kommen 
sollten, sie aufzubewahren. 
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Der Erdstall befindet sich ungefähr ein Meter unter der Oberfläche des 
Grundes. Der ursprüngliche Eingang sann nicht mehr angegeben werden. Einst stand 
auf diesem Grunde, gerade oberhalb des Erdstalles, ein Haus, das den Namen 
Lastengütl führte. 
Sämtliche Maße sind aus der beigegebenen Zeichnung ersichtlich. Die Zahlen 
bedeuten Zentimeter. 
Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß die Zeichnungen für den Aufsatz 
„Erdställe oder Hauslöcher" im „Innviertler Heimatkalender auf das Jahr 1911" 
zwar ursprünglich, wie dort angegeben, im Maßstabe 1:50 angefertigt wurden, daß 
aber durch den Druck der Maßstab leider gänzlich verändert worden ist. 
Lohnsburg, Hornung 1912. Schamberger.
	        
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