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' Fmk reiste der französischen Armee nach Wien nach. Er schildert die Ver¬
wüstungen und Bedrängnisse der Bevölkerung, die er unterwegs wahrnahm, als
wahrhaft grauenhafte. In Wien kam er an, als die Stadt von den Franzosen
bereits besetzt war. Die österreichische Armee hatte sich auf das linke Donauufer
gezogen und dem Femde tit den Arsenalen und Magazinen eine Unmenge von
^^Dsmaterial, darunter auch die Brauuauer Kanonen, preisgegeben. Die Holz¬
brucke über die große Donau war von den Oesterreichern besetzt und derart unter¬
miniert, daß sie jeden Augenblick in die Luft gesprengt werden konnte. Da indessen
Napoleon m Schonbrunn eine Abordnung der Wiener Bürgerschaft nicht aerade
ungnädig empfangen und auch sonst seine Friedensgeneigtheit durchblicken ließ, fand
das Gerücht um so eher Glauben, ein Waffenstillstand sei im Werke. Dies benützte
^er schlaue Gaskogner Lannes, ein Maulheld und Schwadroneur erster Güte, der
Bruckenbesatzung weißzumachen, der Waffenstillstand sei bereits abgeschlossen. So
kamen ^ Franzosen anfänglich in kleinen Abteilungen über die Brücke ans andere
E^E ^en sielen über die Kanoniere her und machten den nachdrängenden
Truppen die Bahn frei, eme Kriegslist, welche den Franzosen schwere Verluste er-
p sein “schien Cn 0Uter Vorbedeutung für die bevorstehende Entscheidungsschlacht
, . 9r5wr!' 1805 flocht Napoleon den Sieg in der Dreikaiserschlacht
worauf Kaiser Franz sich beeilte, einen Waffenstillstand
“n hÄ ¥ f Ä v cen F.rrbren ^ W&urg (26. Dezember) abzuschließen.
f ( h! Ä die französische Heeresleitung an Fink das Ansinnen, einen
S; n Krregsbente nach Braunau zu schaffen, wofür ihm 20.000 Gulden in Aus-
sicht gestellt wurden. Doch wollte er dem Feinde Oesterreichs beim Wegschaffen von
Kriegsmaterial m keiner Weife behilflich fein und lehnte das Geschäft standhaft ab.
Bei seiner Rückkunft fand Fink Braunau und Umgebung von dem Korps Net,
besetzt, der sein Hauptquartier ln Burghausen hatte und sich von den Brannauer
--Am li-ß, dafür, daß „ Ska.nai, mit [einet
In den damals noch dichten Waldbeständen in der Umgebung Braunaus hatten
s 3U ^Mttguttgjätoeden eine Menge mächtiger Baumstämme fällen
Kn. Nach dem Preßbnrger Frieden wollten sie das Holz wegführen, wodurch den
Grundbesitzern große Lasten und Plackereien erwachsen wären. Um diese Drana-
faliernng der Bauern hmtanzuhalten und das Holz den Waldeigentümern, namentlich
dem Forstarar zu erhalten, machte sich Fink anheischig, die Stämme scheinbar für
m'ittn8 ^ ten HH"3 dieselben sodann den Eigentümern zu überlassen. Der
Uschlag fand allgemeine Billigung und auch dem französischen General-Intendanten
KL .ts l re ^ber als das viele Holz. Da die Stämme sehr durcheinander
lagen und massenhaft aufgehäuft waren, wurde vom Zählen Umgang genommen und
eme Pauschalsumme von 2800 Stücken angenommen, wofür Fink 7000 Gulden bar
erlegte. Hinterher wurde den Franzosen verraten, daß es wohlgezählte 4500 Stämme
seien, weshalb die Intendanz eme Nachtragsforderung von 3000 Gulden stellte Fink
verweigerte im Hmweis auf seine Quittung jedwede weitere Zahlung. Die Franzosen
wurden dringender, drohten, ihn verhaften und wegführen zu lassen Aber der
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begehrte er emen Paß nach Straßburg, um sich wegen Vertrags¬
bruches zu beschweren, falls man ihn wagen sollte. Als die Franzosen sahen, daß
Fmk,an snnem verbrieften Rechte zähe festhielt, gaben sie nach, wie sie denn Überall,
wo ste im Volke der Willenskraft und Charakterstärke begegneten, gelinde Saiten