Volltext: Innviertler Heimatkalender 1912 (1912)

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Humoristisches. 
Kleine Freuden. „Na, hat Ihnen das Christkind zu Weihnachten was 
Schönes beschert?" — „Danke, ich bin zufrieden, mein Freund hat mir ein Buch 
zurückgebracht, das er vor langer Zeit borgte, mein silbernes Taschenmesser fand tch 
in einer alten Hose, und meine Tante ist krank und wird mtch nicht besuchen. 
Hausierer: „. . . Hier, das Buch sollten Sie kaufen, Madam', so ein 
schönes dickes Buch. 400 Seiten über Wissenschaft; das können Sie unters Tisch¬ 
bein legen, wenn der Tisch wackelt, oder ans den Stuhl zum Höhersttzeu, oder können 
nach dem Hund damit werfen — und wenn Sie Lust haben, können Sie es auch 
lesen!" 
Hans ist sieben Jahre alt. Eines Morgens will er nicht in die Schule. „Aber 
Haus, heute ist doch Schule," mahnt die Mutter. „Nein", sagte Hans^ der Lehrer 
ist nicht da, gestern hat er gesagt: „Genug für heute, morgen fahre tch fort! 
Stimme aus dem Dunkel: Wohnt hier Frau Direktor Metjet? — Die 
Dame in der Tür: „Ja, die bin ich." — Stimme aus dem Dunkel: „Bitte kommen 
Sie doch und suchen Sie sich Ihren Mattn raus!" 
In einer Volksmenge hielt ein Mann einen Taler hoch und rief: „Wer die 
Jahreszahl errät, kriegt den Taler!" — Von allen Seiten schrie man Zahlen. 
„Halt", rief der Mann, wer hat 1892 gerufen?" — „Ich, rch, netn tch , fchrte 
alles. — „Dann haben Sie alle falsch geraten, es ist 1903 , sagte der edle Stifter 
und steckte den Taler ein. 
Lehrer: „Warum lachen Sie, Mayer? Etwa über tntch?" — „O,net«, 
Herr Oberlehrer." — „Ist vielleicht sonst etwas im Ztmmer, was lächerlich wirkt? 
Warum kränkst Du Dich so, die Einbrecher heute nacht haben doch nichts er¬ 
beutet ?" — „Das schon, aber zwei Jahre habe ich meinen Hund aus den JJcarnt 
dressiert, und nun ist er mit dem ersten Dieb, der kommt, mitgelaufen!" 
Der König von Italien erzählte: „Ich hatte einen fehr tüchtigen Kammer¬ 
diener. Auf einmal wurde er nachlässig, „©utseppe", sage tch, „Du wirst unordent¬ 
lich Dn bürstest meine Kleider nicht gut!" — „Majestät, ich . - - tch, antwortete 
er „Kerl", sage ich, lüge nicht; hier, gestern habe tch in die Itnke Tasche zwei 
Goldstücke getan, und . . . sie sind noch drin!" 
Polizei. Der neue Dorfpolizist erstattete gegen einen Einwohner Anzeige 
weaen Verübung ruhestörenden Lärms. „Müller", fragte thu der Gemeindevorsteher, 
Sti 55 denn aber auch ganz bestimmt, daß der Steinbauer der Ärakehler 
war?" — „Na", entgegnete der Biedere, „genau kann ich's nicht sagen; ich meine 
2«, tti, «men ihm .»hie, ein Stmfmanbat senkn - wr er bet Mabautniber 
nicht, so kann er ja gerichtliche Entscheidung beantragen . . . I 
Doppelsinnig. Chef: „Wie steht es mit den Weinen für unsere neuen 
Kunden in Salzburg?" — Prokurist: „Die sind geliefert. 
In Wien aibt es Über 400 Zeitschriften." — „Hast Du eine Statistik dar¬ 
über gelesen?" — „Nein, aber ich habe eine Novelle geschrieben und wollte sie 
unterbringen.,, , . „ , , o t 
Der bekannte Lord Roseberry stand im Laden seines Hntmachers. Da kam 
ein sehr kurzsichtiger Herr herein, nahm seinen Hut — einen unmodernen Ftlz ohne 
Fasson - ab und gab ihn dem Lord mit der Frage: „Haben Sie solch einen Hut?
	        
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