Gespräch an. Er bot dem Vater eine beträchtliche Summe, wenn er ihm das Kind
uberlasse. Da der Vater sich auf den Widerstand der Mutter ausredete, so gab der
Fremde Bedenkzeit. Die Eltern besprachen den seltsamen Antrag und lehnten ihn ab.
So oft aber nun der Kleine schlimm war, wußte ihn die Mutter rasch mit den Worten
zu bändigen: „Na wart, Bub, der Engländer wird dich holen!"
«r « rfx besuchte die damals einklassige Volksschule und machte sich durch rasche
Auffassung bemerkbar. Wegen seiner guten Anlage wurde er für den geistlichen Stand
bestimmt. Da der Bruder seiner Mutter in Kremsmünster als Maurermeister lebte
kam er dorthin m das Gymnasium. Im ersten Jahre wollte der kleine Altheimer
mcht recht anpacken, aber dann wurde fleißig gelernt. Besondere Vorliebe hatte er
.Botanik, Zoologie und Anatomie. An Turnspielen, Ring- und Wettkämpfen
beteiligte sich der echte Innviertler leidenschaftlich. Durch Gelenkigkeit, Kraft und Aus¬
dauer überragte er ferne Kameraden, deren Anführer er bei allen Unternehmungen wurde
Dr. ]ofef (Ueinlecbners Geburtshaus.
Im Frühjahr 1848 bildete sich auch in Kremsmüuster eine Stndentenleqion.
£ Llrr?PLUJ • <Aeten (, il enrllet^9 verziert. Weinlechner war Korporal,
^r hatte jetzt keine Lust mehr, Geistlicher zu werden.
,, ,,^m ^5^^849 wurde der Uebertritt zur Medizin schon nach der 7. Klasse
Ar!? ^ k D'ese Gelegenheit benützte Weinlechner, da ihm sein Gönner, der Altheimer
? zt ^,°9ann Dirnhofer, die nötigen Geldmittel leihweise vorstreckte. Weinlechner
hpr°9» m ^l'ätrn 2Sten/ um Medizin zu studieren. Mit allem Eifer warf sich
Lfi*"iUn9oU51 rnU^ a“? Studium. Hervorragende Meister wie Hyrtl,
Rokitansky, Skoda, Oppolzer, Redtenbacher, Schuh und andere waren seine Lehrer
svr £/r(f We\e\ rm ,bie Geheimnisse der medizinischen Wissenschaft einführten'
Da feme Geldmittel fehr knapp waren, so hieß es sparen und darben. Mit einem
fXM !Ä er 3eme“lfamfn Haushalt und bereitete häufig das freilich fehr eiu-
£S> ' Universität benützte ihn als Vorturner. Im Waisen«
selbständig den Turnunterricht. Beide Stellen brachten ein kleines,
aber sehr willkommenes Einkommen.
m ®ic. Ferienzeit verbrachte Weinlechner immer in Altheim als Gast seines Wohl¬
täters. Oirnhofer war ein gründlich gebildeter Mann und erfahrener Arzt. Der tunae
Mehztner machte mit dem praktischen Arzte gemeinsam Krankenbesuche und bereitete