Volltext: Innviertler Heimatkalender 1911 (1911)

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Wir armen Bauern leiden Not 
Und klagen es dem lieben Gott im Himmel. 
Ich glaube nicht, daß sich einer befindet, 
Der unter dem Lumpengesindel geheiliget Werde. 
Es ist kein Volk auf Erden, 
Bon dem mehr gelästert werde dein Name. 
Sie rauben uns das Leben fast 
Und sagen: Bauer, was du hast, zukomme UttS. 
D Herr, wenn du dieses nicht bald wirst ändern, 
So werden sie zuletzt noch plündern deitt Reich. 
0 wurdten sie doch totgeschlagen, 
So werden wir mit Freuden sagen: „Deitt UHlle geschehe!" 
Sind wir erlöst von dieser Pein, 
So wollen wir mit Freuden sein wie im Himmel. 
Wer weiß, wohin das Volk gehört, 
In Himmel sind sie es gar nicht wert also auch auf €rden. 
Sie ziehen gleich den bloßen Degen 
Und sagen: Bauer, dein Vermögen giv UMS heute. 
Sie machen ja viel großes Leid 
Und sind zum Rauben stets bereit Uttfer tägliches Brot. 
O Herr, wenn wir in diesem Jahr 
Dir bringen keine Zinsen dar, vergib UttS! 
Wenn wir auch in großer Zahl 
Bezahlen müssen allzumal untere Schuld. 
Gar prächtig wissen sie zu schaffen, 
Daß sie bei unsren Weibern schlafen als wie wir. 
Und da müssen wir Schmerzen 
Stillschweigend und mit ganzem Herzen vergeben. 
Wenn wir keine Pferde haben, 
So heißt es mit den Ochsen fahren, und führe UttS. 
Wir tun auf ihre Stärke bauen, 
Doch schonen sie uns arme Bauern nicht. 
Die Mägd und Töchter nicht allein, 
Sie führen auch die Weiber ein in UertUChUltg. 
Daß sie nicht so viel Uebel treiben, 
So laß sie nicht länger bei uns bleiben, sondern erlöse UttS, 
Befreie uns von dieser Pein 
Und lasse uns erlöset sein »Ott dem Uebel. 
O Herr, verleih uns Fried und Ruh 
Und führe das Volk dem Teufel zu ffmeit. 
Mitgeteilt von Theodor Berger.
	        
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