Volltext: Innviertler Heimatkalender 1911 (1911)

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Da Bäuerin ihr Angst. 
Herr Pfarra, i bitt ent, 
Geht's, sagt's mer's für gwiß, 
Ob denn« im Himmel 
A Wirtshaus ob'n is. 
Mein' Mann, sagt die Bäuriu, 
Ham’s gestern begraben, 
Drnm mecht i da drüba 
A Aufklärung haben. 
Braunau. 
Ja, sagt er, liab's Weiberl, 
Was fallt dir denn ein? 
Dein' Mann bauns da extra 
Koa Wirtshaus hinein. 
Drauf jammert und schreit sie: 
O Gott, jetzt is aus! — 
Er kimmt wieder zrnck, — denn 
Dös halt er net aus. 
Susanne Scheibl. 
Der Stmmerl. 
Wer kennt nöt ön Simal, in unsana Gmoa(n) 
Er mag sleißi trinka und funft nöt viel thoa(n), 
Denn 's arbat'u is eahm halt gar nöt fei' Freid, 
Und wannst eahm was anschaffst, aft hat a nöd Zeit. 
Da is's eahm halt neuli schon wieda passiert, 
Daß er d' Söck und d' Tasch'n umsuust vifatiert. 
Koa Söxal is drinn — weite d' Gurg'l g'schluckt hat, 
Do woaß fö da Simal glei wieda an Rat. 
Er geht zun Herrn Pfoarra und woant eahm was via, 
Daß a uuglückli is und vazweif'ln mnaß fchia. 
Koa Geld und nix z' öffn, koa Holz, koa warm's Bött, 
Bedenkans, Hochwürden, dös füachtalö Gfrött. 
A so kann's nöt furtgeh'u, as treibt mi dazua, 
Daß i z'wög'n da Not nu was aufauga tuet! 
Da Pfoarra hilft Jed'u, so viel als er kann, 
Er will aus ’n Unglück a rett'n den Mann. 
„Na, sag amal Simal, was soll i da göb’n, 
Daß 's Unglück is abg'weudt und frist'n kannst 's Löb'n?" 
So fragt'n da Pfoarra voll Mitleid d'rnm aus, 
„Zöhn Kraul!" — schreit da Simal, äst war i scho draus! 
Da Hochwürd'u Herr gibt eahm 's Geld aft fchnnrgrad, 
Voll Freud, daß er den iatzt von Löb'n darött hat. 
„Was hätt'st denn iatzt ang’fongt?", so fragt er den Mann, 
„Wann t dir im Fall nöt zehn Kronen göb’n kann? 
U ntei’, sagt da Simal, — dös that mi vadriaß’n — 
's oabat'n hat i halt anfange müaß'n. 
Brumm», Susanne Scheibl. 
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