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als von der Güte versprach, so hat auch bei diesen primitiven Nachhilfen zum Guten
mittels des Aberglaubens der Teufel die Vorhand. Er ist sogar sehr viel beschäftigt
in seiner tragikomischen Rolle als Geist, der stets das Böse will und stets das Gute
schafft. Denn nicht bloß in der Wochenstube, nicht nur kleinen, ungebärdigen Kindern
malt man den Mann mit dem Pferdefuß an die Wand. Man tnts auch bei großen
und zwar — wie alte Ueberlieferungen beteuern — weiland immer mit Erfolg. So
schreckt man eitle Dirnen, wenn sie sich gar zu lange in den Spiegel schauten, damit, daß
ihnen „der Andre" einmal gachs über die Ueaxn (Achsel) gucken werde. Wer „nzwahte"
(ungewaschen) ausgeht, der begegnet dem Schwarzen und zwar in seiner unangenehmsten
Ausgabe: nämlich mit Pflugradaugen, hängender Zunge und höllisch nach Schwefel
stinkend. Das hat ein Mühlviertler Bauer erfahren, der ungewaschen nach Freistadt
ging, um Steuern zu zahlen. Mochte ihn diese allseits unbeliebte Beschäftigung nun
an und für sich schon für eine im üblen Gerüche stehende Erscheinung aus der
Unterwelt empfänglich machen, oder tats wirklich das ungewaschene Gesicht allein -
genug: Er sah den Teufel und verabsäumte seither nie, seinen Kopf in aller Frühe
unter die Brunnenröhre zu halten. Nicht jeder Bauer hält's so rein.
Auch mit Leuten, die alleweil fluchen und schelten, treibt der Herr Satanas
„sein Gfpül". Vor allem aber hat er's scharf auf Eheleute, die nächtlicherweise
zanken und streiten. Davon erzählt eine alte Sage:
Ein Schneider von Eberstallzell ging einmal nachts heim und kam an einem
einschichtigen Gehöft vorüber, in dem unfriedliche Eheleute wohnten. Schon von
weitem hörte er die Bäuerin keifen und den Bauer sakramentieren. Als der Schneider
näher schritt, sah er durch das helle Fenster den Teufel riesengroß mitten in der
Stube stehen . Der fromme Schneider schlug ein Kreuz, worauf der Böse
mit „Schnaun und G'stank" in einen nahen Eichengrund entwich. Den abfahrenden
Teufel hörten — und rochen die zankenden Eheleute auch, erschraken sehr darüber
und hielten fortan Frieden . . .
Das war, wie gesagt, in der guten alten Zeit. Aber wenn sich so was heute
noch ereignete, welcher Ehemann, der mit einem gardinenpredigenden, zungenflinken
Weibchen mehr oder minder beglückt ist, welcher Ehemann, frage ich, würde ein¬
stimmen in den Ruf: Nieder mit dem Aberglauben? . . .
Ja, ja, mein verewigter alter Freund hat Recht behalten, der Aberglaube hat
auch seine lichten Seiten. „Er ist", sagt Vernaleken in seinen Mythen und Bräuchen,
„er ist ein Aberglaube (super-stitio) und das Volk wie manche große Manschen
werden seiner nie ganz ledig gehen. Die einen erfüllt er mit Furcht, die anderen
mit Trost. Darum wollen wir ihm aber nicht das Wort reden.''
Linz. Susi Wallner.
Wolksrätsek.
Welches sind die schlimmsten Leute ?
Die Rasierer, denn sie nehmen dem
Menschen die Sache vom Munde weg.
Welches Ding hat neun Häut und beißt alle Leut?
(Zwiebel.)
I bi die Seel, die niemand ist,
I hab nia was g'ftohln und nia was empfange
Und werd do von der Menschenhand aufgchanga.
I bi tauft und do koa Christ,
Cc fit Sto s^ooi Sto ttto-mrrtiS -tf-i
(Glocke.)