Volltext: Innviertler Heimatkalender 1911 (1911)

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Schnee, daß es gestorben todte, wenn ich ihm nicht zu Hilfe fönt.“ Sitte wandten 
sich gegen Helmbrecht: „Jetzt hüte deine Haube." Die Stickerei, welche einst der 
Henker unberührt gelassen hatte, wurde zerrissen und auf den Weg gestreut mit 
seinem Haar. Seine Beichte ließen sie den Elenden sprechen, der eine brach einen 
Brocken von der Erde und gab diesen dem ehrenwerten Manu in die Hand als 
Torgeld für das Hölleufeuer. So hingen sie ihn an einen Baum. 
Wo noch ritterlustige Kinder bei Vater oder Mutter sind, die seien gewarnt 
durch Helmbrechts Geschick... 
Ueber vorgeschichtliche 6>elähe des Bezirkes Braunau. 
Uon I). von Preen. 
Es gehört wohl auch zur Heimatkunde, daß man über die Lebensweise der 
Menschen, bereu Begräbnisstätten ans vorchristlicher Zeit in den Wäldern und an 
Flußläusen zu finben sind, einiges mitzuteilen weiß. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit 
einmal auf bie Töpferwaren, bie in solchen Gräbern gefunben werden! Leider 
ist es uns noch nicht geglückt, eine Töpferwerkstätte aus vorrömischer Zeit zu ent¬ 
decken. Der im ganzen Jnnviertel bekannte frühere Präsident des Linzer Museums, 
Stroberger, hat eine römische Werkstatt in Sonnleiteu bei Uttenborf 
ausgegraben uub eingehen!) beschrieben. Die vorrömische nun mag nach meiner 
Meinung bort gestanden haben, wo man die römische fand. Nur war sie einfacher 
und leichter zerstörbar, so daß von ihrer Einrichtung bis auf unsere Tage nichts 
mehr übrig blieb. 
Die meisten der auf nebenstehender Tafel abgebildeten Gefäße gehören der 
sogenannten Eisenzeit, und zwar der jüngeren Hallstattperiode an. Sie wurden 
in der Zeit zwischen 600—400 vor Christus verfertigt. Eine kleinere Anzahl der 
Gefäße (auf dem unteren Teile der Abbildung) stammt aus der jüngeren Bronze¬ 
zeit. Damals kannte man in unseren Gegenden das Eisen noch nicht und Verfertigte 
Schmuckfachen und Waffen aus Bronze (Rotguß, Legierung aus Kupfer und Zinn). 
Die zwei Gräber bei Nöfing ant Inn bilden bis jetzt die einzigen Funde aus 
dieser Zeit. 
Da keine Töpfereien und keine Wohnstätten gesunden wurden, so schöpfen wir 
unsere Kenntnis über jene Zeit lediglich aus Gräberfunden. Die Gesäße wurden 
dem Toten mit ins Grab gegeben. 
Um einen Begriff zu geben von der Art der Bestattung und von der Rolle, 
welche die Gefäße dabei spielten, hatte ich es für angebracht, die Aufdeckung eines 
solchen zu schildern. 
Während in Hallstatt selbst bei einem großen Teil der Gräber die Beerdigung 
der Leichen vorherrscht, deuten meine Funde durchwegs auf Verbrennung des Leich¬ 
nams. Auf einem meist kreisförmigen, 20—30 cm über dem gewachsenen Boden 
hergerichteten, 2—3 Meter im Durchmesser messenden Platze streute man die Asche 
und die Kohlen des Leichenbrandes. Die Reste der Leiche selbst, Asche und verkalkte 
Knochenteile, kamen in die Aschenurne oder wurden auf der Grabfläche verteilt;. 
meist in der Nähe der Gegenstände, die dem Toten am liebsten waren: bei Männern 
unweit der Waffen, bei Frauen neben dem Schmucke. Da wo die Kohlen- und Aschen¬ 
lage am kräftigsten ist, findet man die meisten Gesäße. Gegen die Mitte zu und an 
die Peripherie des Grabes hin verlieren sie sich. Ost sieht man, wenn man gut 
beobachtet, zwei Gesäße übereinander gestellt, gewöhnlich aus der Aschenurne, einem
	        
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