Volltext: Innviertler Heimatkalender 1910 (1910)

Adam 
Nein, Eva, glaub es nicht, 
Falscher Rat verführet dich. 
Eva, Eva, glaub es mir, 
Verscherz die Götterschaft nicht dir. 
Ich hör zum zweitenmal den Ruf, 
Komm her, meine Frucht! 
Ich will eine Göttin sein, 
Will dir gehorsam sein. 
Eva, halt, du wirst belogen 
Und auf das schändlichste betrogen. 
Gott selber sollst du werden gleich 
Und froh und glücklich, schön und reich. 
Ich hör zum drittenmal den Ruf, 
Komm her, meine Frucht! 
Wie diese roten Apfel lachen, 
Sie sollen mich znr Göttin machen. 
(Hat einen Apfel vom Baum genommen nnd ißt davon.) 
Adam, wie süß der Apfel ist, 
Wenn du mich liebst, dann nimmst und ißt. 
(Adam nimmt den Apfel und ißt auch.) 
Ich eff’ nur deinetwegen, 
Mir selber ist nichts dran gelegen. 
Lied: 
Sieh, o Adam, jene Freude, 
Die in Ewigkeit soll währ'u, 
Weitn wir folgen alle beide 
Gott dem Vater, unserm Herrn. 
Und ei» Baum der Weisheit, --zarte, 
Steht dahier in unserm Garten 
Und das ist ja unser Gebot, 
Unser Schöpfer, Herr und Gott. 
Der leidige Teufel bin ich genannt, 
Diesen zwei Eh’seilten wohl bekannt. 
Ich geb allen beiden in den Sinn, 
Sprich dabei, es sei ganz gering. 
Der Mann soll sich erhenken, 
Die Frau soll sich ertränken. 
Legt eure beiden Marter ab, 
Bei mir in der Höll' habt's euer Grab. 
Recht, recht! auf zwei solche Ratzen, 
Gäb's nicht her um tausend Batzen. 
Hätt'n Adam und Eva dafür Kletzen g'frefsen, 
Das wär' ihnen tausendmal nutzer g'wesen, 
Adam 
Adam
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.