Volltext: Innviertler Heimatkalender 1910 (1910)

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mit prächtigen Liedern ein. Schließlich wurden Dialektdichtungen vor¬ 
getragen. 
Bei allen Heimatabenden waren die zur Verfügung stehenden Räume 
mit aufmerksamen Zuhörern dicht gefüllt. 
Mit den beginnenden Feldarbeiten müssen diese Zusammenkünfte 
einstweilen eingestellt werden. Nach der Erntezeit werden sie und zwar 
in vermehrter Folge fortgesetzt. 
Auch auf andere Weise mußte ein Weg gefunden werden, um zum 
Volke zu dringen; es ist die Presse. 
Schon mit Beginn der Bewegung erschienen in einzelnen Num¬ 
mern der „Neuen Warte" unterschiedliche Aufsätze über Heimatforschung, 
bis mit der Nr. 8 vom 20. Februar 1909, dem Beispiele der „Rieder 
Heimatkunde" folgend, im Rahmen der „Neuen Warte" eine eigene 
„Braunauer Heimatkunde" erscheint, die allwöchentlich Beiträge der 
Mitglieder bringt. 
Auch die im Laufe des Jahres erscheinenden „Braunauer Heimat¬ 
karten" werden das Unternehmen mächtig fördern helfen. 
Und so möge und wird gewiß die freie Vereinigung für Heimat¬ 
forschung auch weiterhin wachsen und gedeihen zu Nutz und Frommen 
des Bezirkes und seiner Bewohner. 
Mattighofen, irrt Ostermonat 1909. 
Heimat Heil! 
M. Schlickinger. 
4. Nieder.Heimatkunde. 
Als Schluß- und Eckstein der „Innviertler Heimatkunde" wurde 
den drei genannten Vereinigungen eine solche in Ried angegliedert. In 
der von Vertretern der verschiedensten Stände besuchten Vorbesprechung 
am 7. Dezember 1908 wurde mit Begeisterung die Gründung einer 
„Gesellschaft zur Pflege der Heimatkunde im Rieder Bezirke" beschlossen 
und mit der Durchführung des aufgestellten Programmes Herr Direktor 
Dr. Fr. Thalmayr (Obmann) und die Herren Professoren Dr. Fr. 
Berger und Fr. Weber betraut. Durch den in den Lokalblättern vom 
K. Jänner 1909 erschienenen Aufruf wurde die ganze Bevölkerung zur 
Mitarbeiterschaft eingeladen. 
Der zahlreiche Besuch der ersten öffentlichen Versammlung in Ried 
vom 14. Jänner d. I., bei der Zweck und Ziele eingehend erörtert 
wurden, bewies das Interesse weiter Schichten der Stadtbewohner. Die 
Gesellschaft veranstaltete im Laufe des ersten Halbjahres noch zwei Ver¬ 
sammlungen und zwar eine am 11. März in Ried, die andere am 
20. Juni zu Obernberg. 
Hiebei wurden Vorträge gehalten von Herrn Direktor Dr. Thal¬ 
mahr über die Ziele der Gesellschaft, ferner über Zahlzeichen, von 
Herrn Prof. Franz Weber über heimatliche Volkssagen, Familien-
	        
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