Volltext: Kurze Geschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz

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Lazarettgebäude und eine jährliche Subvention von 1400 fl. aus dem 
Schulfonde zugewiesen. 1825 wurde das neue Heim umgebaut und 
in den Jahren 1846, 1878, 1891 und 1914 wiederholt erweitert. 
Heute umfaßt das Institut sechs Klassen und die Lehrkräfte werden 
aus dem Landesschulfond bezahlt. 
Das Blinden-Institut wurde im Jahre 1823 vom Spiritual 
des Ursulinnenklosters Jos. Engelmann begonnen, indem er in 
diesem Jahre unter Mithilfe einiger Urfulinnenschwestern vier blinde 
Kinder zu unterrichten begann. Nachdem er bis 1827 schon 35 Schüler 
unterwiesen hatte, wurden ihm 1828 einige Räume des ehemaligen 
Theresienstistes, 1829 aber der Scherbhof (heute Frauenklinik) überlassen. 
1831 übersiedelten die Blinden in ein Haus an der Donaulände, aber 
schon im nächsten Jahre bezogen die Blinden das ehemalige Maut- 
einnehmerhäusl an der äußeren Landstraße (wo heute das Gebäude 
der Verlagsdruckerei steht). 1844 wurde das noch bestehende Anstalts¬ 
gebäude, damals ein unvollendeter Neubau, um 12.000 fl. erworben. 
Die Versorgungsanstalt sür weibliche Blinde in der Volksgartenstraße 
wurde 1883, für männliche Blinde im Jahre 1893 gegründet und 
1913 vergrößert. Heute ist die Schule vierklassig und die Lekrkräste 
werden vom Landesschulfond bezahlt. 
Die Erziehungsanstalt zum guten Hirten wurde im Jahre 
1855 vom kath. Frauenverein in Linz als „Rettungshaus für ver¬ 
wahrloste Mädchen" ins Leben gerufen; in den Sechziger Jahren er¬ 
hielt sie die Bezeichnung „Mädchen-Erziehungsanstalt zum guten 
Hirten". Ende 1887 wurden die ersten Knaben ausgenommen. Das 
erste Heim war in der Feldstraße Nr. 14, aber nur vom April 1855 
bis Oktober 1856, dann waren die Mädchen bis 1883 im sogenannten 
Dechantstöckl in der äußeren Herrenstraße. 1883 wurde das Haus 
Nr. 26 in der Baumbachstraße erworben, zu dem 1886 zwei Nachbar¬ 
häuser zugekauft wurden. 1893 wurde der erste Teil und 1907 bis 
1908 der weitere Hauptteil des neuen stattlichen Anstaltsgebäudes 
hauptsächlich aus großen Widmungen der Baronin Clothilde Handel 
erbaut. 1885 wurde eine einklassige Mädchenschule eröffnet, die seit 
1888 auch von Knaben besucht wurde. 1895 wurde diese Schule in 
eine einklassige Mädchen- und zweiklassige Knabenschule getrennt. 
Erster Leiter der Schule war der Oberlehrer Jos. Grub er. 
Das Kinderasyl-Vinzentinum, Hafnerstraße 28, wurde 1877 
am Wiener Katholikentag beschlossen und im Jänner 1878 vom kath. 
Vinzenziusvereine als Tagesheimstätte für arme Kinder begründet. 
Der Neubau in der Hafnerstraße wurde 1880 eingeweiht. Im Bin-
	        
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