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2. Privatanstalten.
A. profane Lehranstalten.
Dn Mangel an Schulen und die Unzulänglichkeit der vorhan¬
denen Schulräume in der ersten Halste des 19. Jahrhunderts beior¬
derten die Entstehung mehrerer Privatschulen.
Schon am 2. Oktober 1823 wurde der Ofsizlersnntwe Jakvbine
Preikler die Errichtung einer Privatlehranstalt für Mädchen aus
gebildeten Ständen bewilligt, sie wurde spät« von der Fcmcke
Ampler weitergeführt. Im Jahre 1848 gründete Elise^Fried-
wanger, geb. ©neferner, ebenfalls eine Prwatschulesur Mädchen
und int Jahre 1849 eröffnete Therese Hermann noch eine Mädchen
schule. Me dann von den Damen Grasböck bis 1874 weitergeführt
wurde. In den Siebziger Jahren bis 1880 leitete auch ein Frl. Weiß
ein Mädcheninstitut. .
Nach der Errichtung selbständiger Mädchenschulen und ms
besondere seit der Gründung einer eigenen Madchenburgerschule (1 )
gingen die Privatschulen allmählich ein; am längsten hielt ftch
Amplerschule (1823 bis 1887). Diese war sehr gut besucht, tnt Jahre
1870 von 136 Schülerinnen!
An diesen Privatschulen wirkten die ersten Lehrerinnen, bte teils
in einem Lehrerinnenkurs der Ursulinnen. teils durch Kerschbaum mt
Krum privat herangebildet worden waren. Die ersten Lmzer Lehrerinnen
waren demnach: Jakobine Preihler seit 1821, Anna Freymge
seit 1830, Elise Friedwanger seit 1848 und Therese Herma
seit 1849. Aus diesen Privatanstalten wurden auch die ersten städ¬
tischen Unterlehrerinnen übernommen; so l^l EIeonore Hanisch;
1852 Emilie Paris und Antonie von Billan, 1853 Antonie
Sekler und Katharina Zlabinger; auch die noch aktive Burger-
schnldirektorin Irene Z ö p s begann ihre Tätigkeit an der Amplerschule.
Zu den Privatanstalten, die wenigstens teilweise noch die Lehr¬
pläne der Volks- und Bürgerschulen umfassen, gehören auch
die Fortbildungsschulen.
Schon 1813 hatte ein pensionierter Hauptmann Joh. von Vo lpt
eine kommerzielle Schule eröffnet, die sich aber nicht lange hielt
1823 eröffnete der „Zeichenmeister" Franz Ampler etnePrtva -
zeichenschule, die besonders von gewerblichen Kreisen gerne besucht
wurde. Ans die späteren Privat-Zeichen-, Musik- und Sprachschulen,
die sich ja nur zum geringsten Teile mit volksschulpflichtigen chu ern
beschäftigten, kann nicht eingegangen werden. 8*