Volltext: Kurze Geschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz

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Platzmangel ein; daher wurden laut der Stadt-Holzrechnung vom 
Jahre 1642 dem „Waagschulmeister zu einem Stübl unterschlagen 
l‘/i Stamb geschnittenes Holz" bewilligt. Am 18. Feber 1686 schloß 
die Gemeinde über Vorschlag des Prälaten von Kremsmünster, der 
sein Stiftshaus erweitern wollte, einen Vergleich, demzufolge sich der 
Prälat gegen Abtretung eines Grundstreifens und für die Baubewilli¬ 
gung bereit erklärte: „Ein großes Zimmer am Zeughaus mit Zuegl 
zu undermauern, damit darin die Schnell transferiert und selbiges 
leichter geheizt werden schöne und im ersten Stock eine Wohnnng 
(für den Schulmeister?) bauen zu lassen." 
Namen von Pfarrfchulmeistern sind erst seit der zweiten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts beurkundet; denn ob der unterm Kirchenamt63 
genannte Christoph Meßner, der 1542 vorn Stabtrat seinen Abschied 
erbat unb erhielt, Schulmeister ober Organist war, ist zweifelhaft. 
Hm 1555 unb noch 1557" war ber schon genannte Magister 
Thomas Holler Psarrfchulmeister; um 1560 nennt sich ein Paul 
Kriechbaum aus Passau „beutfcher Schulmeister in Linz" unb 
Zwar in einer Abschrift eines „arbor consanguineus“, welche Hand- 
fchrift in ber Stnbienbibliothek in Linz erhalten ist. Laut Stabtrats» 
Protokoll würbe um 1563 bem Psarrfchulmeister Johann Häbeck 
ein erbetener Urlaub verlängert unb ihm sein „Selbsterbitten, baß er 
sich Erbahr, fleißig, getreu unb in allen Dingen untern)eislich halten 
wolle, mit Ernst eingepunbten".66 
3m Jahre 1570 wirb in ber Stabtkammerrechnung ber (Pfarr- 
ober Spital?)-Schulmeister zweimal erwähnt: Im Mai würben näm¬ 
lich „bem Sebastian Mitterer, teutschen Schuelhalter allhie, auf 
fein vnterthenigs bitten burch einen Ersamen Rat inn anfehung seiner 
armut bewilligt unb überantwortet 1 Pfunb 1 Schilling unb 
2 Pfenning" unb nochmals im gleichen Jahre erhielt berfelbe Schul¬ 
meister „In anfehung b’ theueren Zeit auch b' Jnne bie Schulhaltung 
aus Ursachen b' Sterblenff eingestellet worben, oom 17. November bis 
zu Weihnachten gut 5 Wochen onb je eine Woche 4 Schillinge, thuet 
2 Pfunb 4 Schillinge". 
Das wäre also bie erste Teuerungszulage wegen Schnlentfall 
unb großer Teuerung. Schon feit 1541 wütete nämlich bie Pest in 
ber Stabt, man mußte viele Häuser sperren, in benen sich Pestkranke 
befanbeit, darunter auch das des Bürgermeisters. 1562 drang sie 
wieder aus Niederöfterreich über St. Florian und Ebelsberg nach 
Linz ein, wo die befallenen Häuser mit einem weißen Kreuz bezeichnet 
«' S. II. 271. — M S. II. 336. — 66 S. II. 271.
	        
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