Volltext: Sechzig Jahre Buchdruckerorganisation Oberösterreichs

Am 9. Februar 1899 hat eine Versammlung der Linzer Maschinenmeister den 
Beschluß gefaßt, eine eigene Spartenvereinigung zu gründen. Diese Versammlung, 
deren Proponent Kollege Adolf Ruttner war, hat die Notwendigkeit des Zusammen¬ 
schlusses der Maschinenmeister und Drucker erkannt, denn gerade in dieser Zeit 
hat sich in verschiedenen Druckereien Oberösterreichs der Zustand eingebürgert, 
daß Hilfsarbeiter zur Bedienung von Tiegeldruckpressen herangezogen wurden. 
In dieser Versammlung wurde ein Komitee gewählt und beauftragt, bis zur nächsten 
Versammlung eine Geschäftsordnung auszuarbeiten. Dieses Komitee hat am 
19. März einer zweiten Versammlung ein Probestatut vorgelegt, in dem Zweck und 
Ziel des Klubs festgelegt und Kechte und Pflichten der Mitglieder umschrieben sind. 
Nach § 2 hat der Klub die Aufgabe, seine Mitglieder in allen Zweigen des graphischen 
Gebietes zu belehren und fortzubilden sowie die Kollegialität zu pflegen. Dieser 
Zweck soll erreicht werden durch: 1. Fachtechnische Diskussionen, 2. Wahrung der 
internen Interessen seiner Mitglieder, 3. Auskünfte in allen technischen Fragen, 
4. Sammlung beachtenswerter selbsterzeugter Druck-Erzeugnisse, zu welcher jedes 
Mitglied verpflichtet wird, und 5. Pflege der Geselligkeit. Der erste Ausschuß hat 
mit staunenswertem Fleiß an dem Ausbau des Klubs gearbeitet. Er hat die behörd¬ 
liche Genehmigung» des Klubstatuts erwirkt, die gesamten Maschinenmeister und 
Drucker Oberösterreichs vereinigt (31), hat in tariflicher Beziehung Anordnungen 
und Belehrungen an die Mitglieder ergehen lassen und eine ganze Beihe von 
interessanten Vorträgen und Exkursionen durchgeführt. Schon im ersten Jahre 
wurde an elf Durchreisende Unterstützung gegeben. Der Buchdrucker- und Schrift¬ 
gießerverein Oberösterreichs hat mit einem Gründungsfonds von 100 Kronen dem 
Klub auf die Beine geholfen. 
Der Krieg und seine Nachwirkungen hatten jede Tätigkeit unterbunden und der 
Kollegenschaft das fachtechnische Interesse genommen. Die Existenzfrage wurde 
in den Vordergrund geschoben, ein Lohnkampf löste den anderen ab. Die ganzen 
Bestrebungen, fachtechnische Bildungsarbeit zu leisten, scheiterten an der Interesse¬ 
losigkeit der Kollegen. 
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Klub seit seiner Gründung seinem 
gesteckten Ziel, sowohl auf dem Gebiete des Bildungswesens, als auch in der 
Überwachung und Verbesserung der tariflichen Bestimmungen, zugestrebt hat 
und daß auch von den Mitgliedern stets die nötigen Mittel bereitgestellt waren, wenn 
es galt, den einen oder anderen Kollegen in seiner Notlage zu unterstützen. 
DRUCKER¬ 
UND 
MASCHINEN¬ 
MEISTER-KLUB 
OBERÖSTER¬ 
REICHS 
6* 
43
	        
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