D’n den Neunzigerjahren sich immer mehrende Tätigkeit des ober¬
österreichischen Landesvereines gab diesem Anlaß, für die größeren
Druckorte des Landes eigene Ortsvereine zu schaffen, die haupt¬
sächlich den Zweck haben sollten, der damals noch unorganisierten
Hilfsarbeiterschaft durch Bildungs- und Aufklärungsvorträge Ein¬
gang in das Organisationsgebiet zu verschaffen, Fortbildungsarbeit
durch Fachkurse für die Buchdruckergehilfen zu pflegen sowie Geselligkeit
zu fördern und Wohltätigkeit in besonderen Notfällen den Mitgliedern und
Angehörigen gegenüber zu erweisen.
So entschloß sich im Jahre 1897 der damalige Obmann des Landesvereines, Kollege
Josef Dametz, zur Gründung solcher Ortsvereine zu schreiten, die auch den Verein
der Bucharbeiter von Linz und Urfahr in ihrer Beihe zählten. Die neue Vereinigung,
die den Namen
TYPOGRAPHIA LINZ
erhielt, hatte in den ersten Jahren ihres Bestehens eine rege Tätigkeit aufzuweisen.
Sommer- und Winterveranstaltungen verschiedener Art, Vorträge wissenschaft¬
licher, fachbildender Natur, Besichtigungen von Industriewerken und die Schaffung
einer Sängervereinigung sicherten dem Verein eine Schar von Anhängern aus
dem übrigen Linzer Publikum.
Aus der Sängervereinigung erstand im Jahre 1900 der Linzer Buchdrucker-
Sängerbund „Gutenberg“. Die Hilfsarbeiterschaft schied im Jahre 1903 infolge
Gründung einer eigenen Organisation aus dem Verein. ^
An regelmäßigen und außergewöhnlichen Unterstützungen an notleidende
Kollegen, resp. deren Angehörige, hat der Verein im Laufe der Jahre eine
nennenswerte Summe verausgabt. Dank dem unermüdlichen Arbeiten eifriger
Ausschußmitglieder ist es gelungen, den Verein bis zu Beginn des Krieges auf hoher
Stufe zu erhalten. Durch die Schaffung des Beichsvereines war auch das
Betätigungsfeld der Linzer Typographia eingeschränkt worden und wurde daher
in der Generalversammlung am 24. Oktober 1926 deren Auflösung beschlossen.
TYPOGRAPHIA STEYR.
Dieselben Tendenzen verfolgend wie die Linzer Typographia, hat sich diese bis
heute stets auf der Höhe erhalten und blickte im Jahre 1927 auf ihren 30jährigen
WOHL¬
TÄTIGKEITS¬
VEREINE
UND BERUFS-
SPARTEN
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