Volltext: Sechzig Jahre Buchdruckerorganisation Oberösterreichs

JOS. 
FEICHTINGERS 
ERBEN 
Die Plancksehe Druckerei wurde dann vom Jahre 1628 bis zum Jahre 1633 von 
Krispin Voytlender und von 1634 bis 1638 von Johannes Paltauf fortgeführt, der 
später nach Klagenfurt übersiedelte. 1638 bis 1671 kam als Nachfolger Gregor 
Kürner von Wels, nach ihm sein Sohn Ulrich Kürner. Am 27. April 1671 heiratete 
Ulrichs Witwe, Maria Elisabeth Kürner, den Buchdrucker Kaspar Freyschmid aus 
Jena. Ihm folgte dann im Jahre 1709 Johann Kaspar Leidenmayr, 1745 Johann 
Michael Prambsteidl, 1790 Ignaz Zirnwald, 1819 Johann Huemer, 1845 die Witwe 
desselben, Franziska Huemer. 1856 trat Hermann Danner als öffentlicher Gesell¬ 
schafter ein. Die Firma änderte sich in Huemers Witwe & Danner. Am 1. Jänner 
1872 wurde die Druckerei vom katholischen Preßverein der Diözese Linz über¬ 
nommen. Die Druckerei befand sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in der 
Rathausgasse 5 bis zur Vollendung des Neubaues der heutigen Preßvereinsdruckerei. 
Die Preßvereinsdruckerei ist die älteste aller oberösterreichischen Druckereien. 
Im ersten Dezennium des 17. Jahrhunderts kamen die Jesuiten nach Linz. Es ist 
möglich, aber nicht nachweisbar, daß sie auch in Linz, wie in anderen Städten, 
eine Druckerei betrieben haben, von der aber keine Spur nachgewiesen werden 
kann. 
Am 14. September 1674 wurde im Bürgerbuche der Stadt Linz eingetragen, daß 
„Hans Jakob Mayr von Kempten gebürtig für einen Mitbürger und Buchdrucker 
aufgenommen worden sei“. Hans Jakob Mayr ist der Gründer der Firma Jos. Feich- 
tingers Erben. Seine Druckerei befand sich wahrscheinlich damals an jener Stelle, 
wo heute die Häuser 6 und 8 in der Domgasse stehen. Vielleicht hat Hans Jakob 
Mayr sein Druckzeug von den Jesuiten erworben. Jedenfalls war er als neuer Mann 
aufgetreten und kam bald nach seiner Etablierung in einen argen Streit mit Kaspar 
Freyschmid. Hans Mayr ist auch der Begründer des Zeitungswesens in Ober¬ 
österreich, da er spätestens im Jahre 1677 das „Lintzerisch Extract-Blatl der Ordi- 
narizeitungen“ herausgab. Es erschien zweimal wöchentlich, am Dienstag und 
Samstag, im Formate von 13 :17 cm. Hans Mayr war ein äußerst rühriger und 
fleißiger Buchdrucker. Er war auch schon Buchhändler. Ende 1682 dürfte er 
gestorben sein. Zwei Druckschriften aus dem Jahre 1683 nennen Maria Elisabeth 
Mayrin, Wittib, als Drucker. Nach 1683 erscheint Johann Rädlmayr als Besitzer der 
Buchdruckerei. Er erhielt Arbeit von den Ständen und nannte sich seit 1692 auch 
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