Volltext: Aspach einst u. jetzt

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ten „Ohrwaschlstil", so benannt durch die ohrmuschelähnlichen 
Auswüchse und 'Verknorpelungen, die in ihren Anfängen bereits 
in der deutschen Renaissance auftauchen. Das reiche Ornament 
wächst vielfach stark heraus; „der Bildhauer getraute sich ins Holz 
zu gehen." 
Der Altar ist der hl. Mutter Anna geweiht, weshalb wir sie 
auf dem Hauptbild mit Maria und dem Jefukind dargestellt sehen. 
Darüber, im ovalen Aufsatzbild, ist Maria Heimsuchung gemalt. 
Zu beiden Seiten des Hauptbildes stehen die vorzüglichen Figuren 
der hl. Josef und Joachim, darüber Johannes der Täufer und 
Johannes Ev. vor zwei auf Voluten sitzenden Engeln. Schließlich 
ist noch vorne am Antipendium ein Bild der hl. Sippe zu sehen. 
Anläßlich einer allgemeinen Restaurierung der Kirche im 
Jahre 1867 sollte der Altar einem gotischen weichen. Gottlob reich¬ 
ten die vorhandenen Mittel nicht aus und so blieb uns dieses 
Kunstwerk erhalten. Heute ist endlich die Zeit des „Purismus", 
wie wir hoffen, für immer vorbei. Wir können froh sein, daß 
diese Zeit des ärgstens Vandalismus an unserer Kirche spurlos 
vorüberging. 
Der Hochaltaraufbau entstand gleichzeitig mit dem Stuck des 
Gewölbes, in den er in einer Muschelform überleitet. Der ganze 
Aufbau ist in einfachen Formen in Stuckmarmor hergestellt und 
wird um 1700 entstanden sein. 
Das bereits erwähnte ovale Aufsatzbiß), ein prächtiger Johan¬ 
nes in der Wüste, ist noch seit der Errichtung des Aufbaues vor¬ 
handen, das Hauptbitb dagegen wurde 1803 infolge Schadhaftig¬ 
keit durch ein neues ersetzt. Wie ich durch persönliche Ueberliefe¬ 
rungen feststellen konnte, malte dieses Bild Ignaz Jäger in 
Wildenau. -Ignaz Jäger, geb. in Imst in Tirol, gestorben am 
8. November 1836, hatte in Wildenau ein kleines Häuschen, das 
1911 durch Feuer zerstört wurde. Es sind 'bis jetzt folgende '-Bilder 
von ihm bekannt: Hochaltarbild in Mörschwang, 1823, Roßbach, 
Hochaltarbild Christus am Oelberg und Maria Verkündigung, 
Mettmach, Wechselbilder. Eine Skizze zum Deckenfresko in Asbach 
in Bayern von Josef Schöpf, dessen Schüler Jäger wahrscheinlich 
war, befindet sich im Besitz der Familie Ginzinger in Hinterholz. 
Nach der Art der Komposition nannte man dieses Bild Maria 
Stuhl. Wahrscheinlich entsprach es nicht ganz oder es war eine
	        
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