Auch für das im Pfarrhof aufbewahrte Porträt Pius II. gilt
das oben Gesagte, nur ist es noch ohne Uebermalung. Eine Auf¬
schrift läßt sich nicht mehr ganz genau entziffern, doch die auf dem
gleichen Bilde im Damherrnhof in Linz, lautet: „Aeneas Sylvius
P. M. Parochus in Aspach Ao 1445 Joa. Prazek Roma.“
Der Kreuzweg weist nicht die heute eingeführte Reihenfolge der
einzelnen Stationen auf; er beginnt mit dem Oelberg, Verrat des
Judas, Jesus vor dem hohen Rat, Geißelung und fetzt sich dann
in der Heutigen Reihenfolge fort. Auch die Ausführung ist sehr
verschieden. Die besten sind die älteren Stationen. Die weiteren
wurden anscheinend nach und nach ergänzt. Die Kreuzigung
geht in Komposition und Farbe auf ein Vorbild des Kremser
Schmidt zurück.
Ausstattung.
Aus der romanischen Epoche sonnte bis jetzt nichts aufge¬
funden werden. UeberHaupt scheint man in früherer Zeit sehr
rigoros vorgegangen zu sein, weil aus dem Mittelalt'er nur mehr
ganz spärliche Reste vorhanden find. Das älteste Ueberbleibfel
aus der Gotik dürfte der Drachenkopf am Türbefchläg des Haupt¬
tores sein.
Vom ehemaligen gotischen Hochaltar werden die Tafelbilder
im Museum in Salzburg aufbewahrt, die unter Kanonikus
Sellner 1856 dorthin verkauft wurden. Sie gehören dem begin¬
nenden 16. Jahrhundert an und gehen zum Großteil auf Holz¬
schnitte Altdorfers zurück.
In der Annakapelle befinden sich zwei Figuren der Pest-
heiligen Rochus und Sebastian, wohl von einem abgebrochenen
Altar stammend.
Das Schönste aus der Zeit der Gotik — es wird überhaupt
das größte Kunstwerk fein, das wir in unserer Kirche besitzen —
ist der um 1510-1520 entstandene Kruzifixus, heute in Ver¬
bindung mit Marmortafeln in der Vorhalle als sehr stimmungs¬
volles Kriegerdenkmal dienend, früher aber inmitten der „Kürch"
am Kreuzaltar aufgestellt. Der Kreuzaltar stand über den drei
Stufen unterm Chorbogen und mußte in der josefinischen Zeit
entfernt werden. Selten wird man einen gleichwertigen Kruzi¬
fixus antreffen. In diesem Antlitz liegt so viel Hoheit, Schmerz