Volltext: Aspach einst u. jetzt

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Kindern, dahinter eine zweite Frau, die verstorbene erste des 
Stifters, alle kniend vor einem Kreuz. Eine Schrift darunter be¬ 
sagt, daß dies Bild im Jahre 1600 „Gregorius Kräner (Krainer) 
für sich und seine zwei Hausfrauen hat malen lassen". In den 
Regesten aus dem Saalbuch der Gotteshäuser des Landgerichtes 
Mauerkirchen von 1579, herausgegeben von Dr. Berger, Heißt es: 
„1571 Thomas Krainner Weber, kauft von Dorothea, Hansen 
Strassers in der Zwiespaln (bei Frankenburg) Hausfrau den dem 
Gotteshause Aspach gehörigen, an die Friedhofmauer anstoßenden 
Krämerladen, auf welchem -die ewige Gilt von 14 Pfennig lastet." 
Es ist dies unzweifelhaft -das Gewölbe, das vom Platzl auf der 
Kirchenstiege aus zugänglich war. 91 eben diesem Votivbild ist die 
Geschichte des Tobias 'gemalt. Der Alte im Armstuhl sitzend, da¬ 
hinter die Frau, vor ihm der junge Tobias, begleitet von Raphael, 
seinem blinden Vater die Augen bestreichend. Das ganze von Re¬ 
naissanceornamenten umgeben. 
Auch hinter dem gegenüberliegenden Seitenaltar war eine 
Malerei zu sehen, doch war sie durch Feuchtigkeit bereits so stark 
beschädigt, daß man keinen Zusammenhang mehr finden konnte. 
An der schrägen Wand, rechts vorn Hochaltar, unter dem 
Fenster, kam ebenfalls ein Votivbild zum Vorschein. Auch hier 
kniet, wie beim Kräner'schen Bilde, die ganze zahlreiche Familie 
vor dem Kreuze, schön geordnet, auf der einen Seite der Vater 
mit den Söhnen, auf der anderen die Mutter mit den Töchtern. 
Rach der Inschrift „hat diese Figur malen lassen der Ehrbar . . . 
Hueber Wirth in Wildenau, — welchen gott gnädig sein roele 
amen. Geschehen den 26 tag monats August 1600". 
Auch die großen Wandflächen waren bemalt. 
Die älteste Wandmalerei stellt das große, hinter dem 
Sebastianialtar aufgefundene Votivbild dar, welches die ganze 
Spitzbogenfläche einnimmt. So viel man der bis heute leider noch 
nicht ganz enträtselten Inschrift aus der Schleife darunter ent¬ 
nehmen kann, stiftete dieses Bild Georg v. Dachsberg mit feinen 
Brüdern im Jahre 1435. In der Mitte sehen wir die Mutter- 
gottes mit dem Jesukinde am Arm, diesem einen Apfel reichend, 
eine Krone am Haupt und mit der Sonne bekleidet (es gehen von 
ihr rote Strahlen aus), auf der nach unten gekehrten Mond¬ 
sichel stehend. Die Gestalt hat etwas äußerst Liebliches, An-
	        
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