Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
das Äußerste tun, um ihr zu entsprechen. Schriftlicher Bericht geht unter 
einem mit Auto ab." Dieser wies auf die Erschöpfung der durch sieben- 
wöchige Kämpfe und sonstige Mühsale auf 40.000 Streiter zusammen¬ 
geschmolzenen Armee, die Überlegenheit des Feindes und den unfertigen 
Stand der Befestigungen hin. Nur das Komb. Korps sei noch intakt, aber 
auch erholungsbedürftig. So konnte weder die Behauptung von Belgrad 
gewährleistet werden, noch auch ohne Schädigung bei den ungünstigen 
lokalen Verhältnissen der Rückzug hinter die Save. Eine Autopanne 
verzögerte das Eintreffen des Kuriers bis in den späten Vormittag des 
nächsten Tages. So blieb es einstweilen beim Entschluß, Belgrad unbe¬ 
dingt zu halten. 
Am 14. Dezember früh fanden sich die Korpskommandanten aus 
eigenem Antrieb beim Armeekmdo. ein, um sich gegen weiteres Verharren 
auszusprechen. FML. Krauss fand die Generalstabsabteilung bereits bei 
Verfassung der Dispositionen für den abends geplanten Rückzug1). Wäh¬ 
rend die Korpsführer in Belgrad weilten, rannten seit frühem Morgen die 
KombD. und die 1. KBrig. gegen die 42. HID. auf dem Banovo brdo, die 
DrinD.II und die 2. KBrig. gegen die 36. ID. am Eingang in das Tal der 
Topciderska an. Der letztangeführte Angriff wie der der SumD.I gegen 
die Südfront, litt unter dem Flankenfeuer der Artillerie von einer Höhe 
bei Kumodraz, deren Eroberung der TimD.I deshalb dringend befohlen 
wurde. Östlich schlössen sich ihr zwei Regimenter des Gen. Zivkovic an, 
dessen Gros im Kreuzfeuer vom Ekmekluk, Erino brdo und der Monitoren 
sehr langsam Raum gewann. 
Während dieser heißen Kämpfe traf FZM. Potiorek in Semlin ein, 
um nach vergeblichem Warten auf den Bericht persönliche Rücksprache 
mit den höheren Kommandanten zu pflegen, die freilich nicht abkömm¬ 
lich waren. Telephonisch gab Gdl. Frank die kritische Gefechtslage be¬ 
kannt, und daß Belgrad nicht zu halten sei. Wohl aber würden einige: 
Retablierungstage genügen, um die Armee trotz der beim Rückzug unver¬ 
meidlichen Schädigung wieder voll verwendungsfähig zu machen. Hier¬ 
auf ordnete FZM. Potiorek die Zurücknahme der S.Armee in den Raum 
Ruma—Banovce (a. d. Donau östlich Pazua) an; die 6. Armee hatte sich in 
die Gegend nördlich von Mitrovica zu verschieben. Gdl. Frank gab mittags 
den Befehl für den Rückzug aus. Er war vom Ostflügel aus anzutreten. 
Dem Komb. Korps wurden außer der Schleppschiffbrücke bei Belgrad 
auch drei Dampffähren bei Visnjica, dem VIII. und dem XIII. Korps die 
Kriegs- und Eisenbahnbrücken zugewiesen. Das Komb. Korps setzte den 
!) Krauss, Ursachen, 164.
	        
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