Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

734 Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
klammerten. Kühnes Nachstoßen führte nachmittags zum Besitze der 
Kosma j kuppe. 
Als um lh3° nachm. beim Gdl. Frank der Befehl zur Einstellung der 
Offensive einlief, beschloß er, den erfolgversprechenden Angriff noch 
auslaufen zu lassen. Die 7. ID. sollte die bei ihr eingeteilte 107. LstlBrig. 
gegen die Flanke des Obrenovac-Detachements einschwenken lassen, um 
den schon früh steckengebliebenen Angriff der 21. SchD. flott zu machen. 
FZM. Potiorek stimmte zu, forderte jedoch die sofortige Herrichtung der 
Linie Stepojevac—Höhe Mostine nördlich von Grocka zur Verteidigung, 
für den Fall, als es die 5. Armee mit überlegenen Kräften zu tun bekäme. 
Als jedoch am Abend die Lage der 9. ID. immer bedenklicher wurde, 
und das VIII. Korpskmdo. die Frage stellte, was geschehen solle, wenn 
der Rückzug nicht mehr freiwillig erfolgen könne, ordnete das Armee- 
kmdo. um 8h40 abends an, daß die 9. ID., falls der Rückzug unbedingt 
notwendig sei und die Linie Vreoci—Volujak—Arapovac nicht gehalten 
werden könne, in nördlicher Richtung im Anschlüsse an die 21. SchD. 
weichen solle. Zugleich befahl es der 21. SchD. und dem Komb. Korps, 
sich in den erreichten Stellungen zu behaupten. 
Zu spät und ohne Kenntnis davon, daß die 7. ID. inzwischen den Kos- 
maj hatte wieder preisgeben müssen, ging dieser Befehl, der offenbar den 
Angriffen des Komb. Korps Einhalt gebieten wollte, an dieses Korps. 
FML. Krauss glaubte, die eingeleiteten Nachtangriffe nicht mehr recht¬ 
zeitig absagen zu können und verfügte nach 10h, daß die bis zum Morgen 
des nächsten Tages gewonnenen Räume für eine hartnäckige Verteidigung 
einzurichten seien. So kam es sowohl bei der 29. ID. und 104. LstlBrig. 
als auch bei der 7. ID., die den Kosmaj wiedererobern wollte, zu ver¬ 
lustvollen nächtlichen Kämpfen, wobei insbesondere die 29. ID. schwere 
Blutopfer brachte. 
Es erhöht die Tragik, daß es solchen Einsatzes der letzten Kräfte 
auf doch schon verlorenem Posten gar nicht mehr bedurft hätte, um zur 
Entlastung der 6. Armee beizutragen. Schon auf die vorübergehende Be¬ 
sitznahme des Kosmaj hin hatte das bestürzte SOK. um 5h3° nachm. der 
2. Armee befohlen, die MorD.I unverzüglich aus der Gefechtsfront zu 
ziehen und in nächtlichem Gewaltmarsch zur Nordfront zu senden. Sie 
sollte ¡,ur ein Regiment und zwei Batterien an der Straße vor Lazarevac 
zurück assen, die SumD.I aber ihren anschließenden Südflügel in die frühe¬ 
ren Ste lungen nördlich der Straße zurücknehmen. Zu dieser Zeit war j edoch 
der Angriff bereits bis auf einen Kilometer an die Stellungen der 36. ID. 
am OrLsrande von Lazarevac herangekommen, die DrinD.II stand auf
	        
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