Vorstoß der Serbon gegen Valjevo
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das VIII. Korps an Störungen des großen Angriffes zu verhindern, den
seine Armee beiderseits der Straße Arangjelo vac—Lazare vac gegen das
XIII. Korps zu führen hatte. Sie trat hiezu die Vorrückung schon zu
früher Morgenstunde an.
Die DrinD.II rückte östlich des Ljig gegen die Covka vor, die
KombD. mit der Hauptkolonne gegen Pepeljevac, mit je einem Regiment
als Seitenkolonnen längs des Ljig und gegen die Strazara. Um diese Vor¬
stellung entwickelte sich alsbald ein Kampf, in den auch je ein Regiment
der DrinD.I und der MorD.II eingriffen. Sie wurden noch vormittags
durch die TimD.II freigemacht, die ein Regiment gegen Slovac abzweigte.
Um lh nachm. erreichte die rechte Kolonne der KombD. nächst der
Ljigmündung die Kolubara; ihr Gros und das der TimD.II stießen nach
Vertreibung einer Nachhut der 40. HID. östlich von Slovac auf den ent¬
schiedenen Widerstand des Ostflügels des XV. Korps.
Weiter im Westen plante Gen. Misic einen kraftvollen Vorstoß gegen
Valjevo und wollte hiezu vorerst seine vier Divisionen gegen die DonD.I
zusammenschließen lassen. Diese Division blieb daher zunächst stehen
und sandte zeitlich früh nur Aufklärungsabteilungen gegen Valjevo vor.
Die Sicherungstruppen der 50. ID. wichen übereilt zurück, in Valjevo
entspannen sich Straßenkämpfe, woran sich auch Einwohner aus dem
Hinterhalt beteiligten. Wohl wurden die Serben schließlich vertrieben,
doch lehrte ihre offenbar geringe Zahl, wie bedenklich die Kampfkraft
der Truppen des XVI. Korps verbraucht war.
FZM. Potiorek schloß aus dem Vorfall, daß der Feind keineswegs
an der Kolubara stehenbleiben wolle. Überdies meldeten FZM. Wurm
und Gdl. Appel übereinstimmend, daß ihre Korps einer mindestens zwei¬
wöchigen Erholung bedurften, so daß die Serben auf jeden Fall freie
Hand hatten, sich mit Übermacht gegen die 5. Armee zu wenden. Das
waren Mahnungen, die Schlacht abzubrechen. Das XIII. Korps sollte in
der Nacht gleichzeitig mit dem XV. Korps hinter die Kolubara zurück¬
gehen und die S. Armee ihren Angriff einstellen.
Diese hatte unterdessen die serbische Nordfront hart angepackt.
GM. Schön jagte das Umcari-Detachement zeitlich früh beträchtlich zu¬
rück, gleichzeitig vertrieb der Rest der 60. ID. schwächeren Feind von
einer Uferhöhe östlich Grocka. Die 58. und die 71. IBrig. gelangten bis
nahe an die Varovnicestellung, die 104. LstlBrig. eroberte die Westhälfte
von Vlaska. In der Frühe brach die 7. ID. in die KosmajStellung ein, warf
vorstürmende Reserven, worauf die serbischen Landstürmer in Panik
flohen, die wenigen Linienkompagnien aber sich an die Kosutica an¬