Heftige Angriffe der serbischen 2. Armee
723
besetzen, wobei auch die Rücksicht auf die 1. ID. mitspielte, die unter
ständigen Kämpfen bis zum Abend nicht hinter die Linie Bukva—Grag-
jenig zurückgelangen konnte. Als jetzt die 12. GbBrig. befehlsgemäß vom
Lipet zurückging, vermochte sich die TimD.II der heißumstrittenen Höhe
zu bemächtigen. Die KombD. und die DrinD.II konnten aber nach den
großen Verlusten auch durch die sichtliche Überlegenheit ihrer Artillerie
nicht zu neuem Angriff gegen den Cukor ermutigt werden.
Gewaltige Anstrengungen machte die serbische 2. Armee zur Wieder¬
gewinnung der Höhen bei Lazarevac. Angespornt durch die Anwesen¬
heit ihres Königs versuchten die Serben schon in der Nacht, die Kreme-
nica und die Straßenhöhe Vis -<>- 295 zu überrumpeln. Am Morgen sollte
die Kremenica durch die zur nördlichen Umfassung ausholende MorD.I
genommen werden. Obzwar die zum Sparen gezwungene Verteidigungs¬
artillerie die geradezu furchtbare Vorbereitungskanonade der Serben
nicht einmal dämpfen konnte, wiesen die Kroaten die zum größten
Opfermut aufgepeitschten Angreifer ab. Immerhin setzte sich der Nord¬
flügel der MorD.I um 10h vorm. auf dem von der Kremenica nach Norden
abstreichenden Rücken fest. Nun begann auch die TimD.I den nördlich
umfassenden Angriff, um an der Straße in den Rücken des Vis -<>-295
zu kommen. Die MorD.I lief nachmittags noch zweimal Sturm, ohne die
Kremenica den Kroaten entreißen zu können. Der Führer der serbischen
Division, die sich „müde und nachgiebig" zeigte, glaubte, erst nach einer
mehrtägigen artilleristischen Zermürbung des Gegners neuerlich angreifen
zu können. Gen. Stepanovic befahl aber, noch vor Einbruch der Nacht
„ohne Rücksicht auf Opfer" x) nochmals zu stürmen. Tatsächlich nistete
sich der Südflügel nach wilden Nahkämpfen in einigen Gräben am Süd¬
hange ein, doch trotzte die Kremenica auch weiter allen Bemühungen.
Inzwischen hatte sich die TimD.I unter schweren Kämpfen, teilweise im
Handgemenge mit der 36. ID., bis auf 2 km an die Straße herangearbeitet.
Die Höhe Vis-<>-295, von Artillerie konzentrisch beschossen und einem
Rückenangriff ausgesetzt, stand vor dem Fall, der jenen der Kremenica
nach sich ziehen mußte. Die südlich der Turija stehende Gruppe der
9. ID. wurde schon um 10hvorm. von der halben SumD.I gegen den
Voluj ak zurückge drückt.
Da brachte der Anmarsch der 5. Armee Entlastung. Gen. Stepanovic
ordnete wegen des Vordringens der westlichen Kolonne der 21. SchD.
gegen Sibnica den Austausch der nördlich der Turija bereits bis auf
nächste Entfernung an den Okresak herangekommenen fünf Bataillone
i) Serb. Gstb. W., VI, 179.
46*