Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

690 Der Herbstfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
nicht bewilligen konnte, weil die eheste Erschließung der Eisenbahn un¬ 
erläßlich war. Die Etappentrainzüge des XV. und des XVI. Korps steckten 
am 19. noch zwischen Loznica und Zavlaka, die Lücke bis dorthin ver¬ 
mochten die Gebirgsverpflegskolonnen nicht zu überbrücken. Was sie 
heranbrachten, reichte knapp zur Ergänzung der im Lande aufgebrachten 
Vorräte hin. Artilleriemunition war noch nicht nachgekommen. Die am 
20. verfügte Umlegung des Nachschubes auf die Straßen Sabac—Osecina 
und Presadi—Valjevo verhieß bei den unrettbar trostlosen Wegverhält¬ 
nissen keine besondere Besserung; diese war erst von der Inbetriebsetzung 
der Eisenbahn zu erwarten. 
Das 5.Armeekmdo. wurde am 21. November in seiner zutreffenden 
Ansicht, daß es die Serben auf eine entscheidende Schlacht abgesehen 
hatten, durch die optimistischen Direktiven des BOK. einigermaßen wan¬ 
kend gemacht. Auch glaubte es, daß die mit unendlicher Mühe an die 
Kolubara gebrachten Kriegsbrückenequipagen dem Komb. Korps bei der 
richtig eingeschätzten Verteilung der feindlichen Kräfte endlich einen 
für die ganze Armeefront entscheidenden Vorstoß gestatten würden. Des¬ 
halb wurde die 71.IBrig. dem Korps belassen und nicht dem schwer 
ringenden VIII. Korps überwiesen. Zu diesem wurde die Reserve der 
Gruppe Syrmien, Obst. Prinz Schwarzenberg mit 6 Bataillonen, 4 Batterien 
und 2V2 Schwadronen, heranbefohlen, die allerdings erst am 22. bei Skela 
die Save überschiffen konnte1). Die rasche Wirkung des flankierenden 
Eingreifens des Komb. Korps gegen die SumD.I wurde so bestimmt voraus¬ 
gesetzt, daß die Befehle für die Operation gegen Belgrad schon am 
21. November früh ausgegeben wurden. 
Die 29. ID. hatte beim Heranbringen des Brückenmateriales an die 
Kolubara am 21. derartige Schwierigkeiten zu überwinden, daß bis zum 
Abend nur ein Bataillon der 58. IBrig. westlich vonKonatice auf das jen¬ 
seitige Ufer gelangte. Bei der 7. ID. konnte der Übergang auch nicht 
planmäßig beim Morgengrauen durchgeführt werden. Immerhin konnte 
aber deren 14. IBrig. von lh nachm. an den Angriff gegen Vk. Crljeni 
führen und sich trotz des starken Flankenfeuers der Artillerie bei Stepo- 
jevac bis zum Abend auf 500 Schritte an den Ort heranarbeiten. Einem 
Angriff von Teilen der serbischen Kavallerie division von Stepojevac 
her warf sich die andere Brigade entgegen. Dieses scharfe Anfassen 
der SumD.I erleichterte einigermaßen die schwierige Lage der 21.SchD. 
bei Lazarevac, die jetzt wenigstens vom Flankenfeuer der Artillerie jener 
Division befreit wurde. Während sich die 18. IBrig. der 9. ID. langsam 
x) Geschichte des Dragonerregiments Nr. 14, 15.
	        
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