Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Gegenstöße der serbischen 3. Armee 
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kräften die Waage des Sieges hin und her schwankte. Bald nach Mittag er¬ 
ging an den Gen. Boèanovic der Befehl zum Vorstoß gegen Vlasenica in 
Flanke und Rücken des Gegners, wobei vorerst die Olovoer Eisenbahn 
zu erreichen und als wichtige gegnerische Nachschublinie zu zerstören 
war. Gleichzeitig wurde Gen. Jankovic in Cetinje beauftragt (S. 627), beim 
montenegrinischen Oberkommando die notwendigen Befehle an den Serdar 
Vukotic zu erwirken, damit er sich mit dem Gen. Bozanovic wegen der 
Mitwirkung der Montenegriner an den Deckungsmaßnahmen gegen Sara¬ 
jevo ins Einvernehmen setze1). 
Abflauen des Kampfes bei der 6.Armee 
(23. und 24. September) 
Unter dem Eindruck des Mißerfolges auf der Jagodnja befahl Gen. 
Jurisic-Sturm seiner 3. Armee am 23. September früh, sich vorübergehend 
auf die Verteidigung zu beschränken. Als jedes Nachstoßen der ermüdeten 
Sieger unterblieb, trieb Putnik die 1. Armee energisch in die Linie knapp 
nordwestlich Krupanj—Sanac—Sv. Petar vor, um die schon abgerissene 
Verbindung mit der 3. Armee wiederherzustellen. 
Bei dieser hielten sich die Unterkommandanten nicht an die Weisung 
ihres Armeekmdos., als der Nordflügel des XV. Korps am 23. September 
seinen Angriff fortsetzte. Statt in der Abwehr zu verharren, unternahmen 
sie heftige Gegenstöße und der Kommandant der KombD., in dessen 
Abschnitt bereits sechsundzwanzig Bataillone und vierunddreißig Ge¬ 
schütze standen, beschloß sogar, mit vierzehn Bataillonen einen Sturm 
gegen Kuliste und die beiderseitigen Höhen zu führen, um die gegnerische 
Front aufzurollen und in die Drina zu werfen. Die anderen Divisionen 
wurden zu gleichzeitigen Angriffen aufgefordert. Die Bereitstellung der 
Gruppe nahm so viel Zeit in Anspruch, daß der Vorstoß bis zum 24. früh 
aufgeschoben werden mußte. Mittlerweile hatten der nur geringe Raum¬ 
gewinn der Truppen des FML. Czibulka, die deutlich wahrnehmbaren 
Vorbereitungen des Feindes zum Gegenangriff und die Meldung vom An¬ 
rücken einer langen Kolonne gegen Loznica, in der irrigerweise eine Di¬ 
vision vermutet wurde, den Führer des XV. Korps, Gdl. Appel, bewogen, 
die Rücknahme der Angriffsgruppe in die guten Stellungen auf dem 
Gucevo anzuordnen. Dieser verantwortungsvolle und, wie sich bald zeigte, 
sehr zweckmäßige Entschluß bildete mit einen Grund, dem General 
i) Serb. Gstb. W., II, 375.
	        
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