Serbische Kräfteverschiebungen an den Südflügel
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den Besitzer wechselte, zu Gunsten der Serben. Nach hartem Ringen hatte
inzwischen die DonD.II die 1. GbBrig. hinter die Kriva zurückgedrängt.
Der Plan des serbischen Gegenstoßes wurde auch dadurch gefördert,
daß die Uzicer Armeegruppe endlich mehr Regsamkeit entfaltete. Die
Vernachlässigung jeder Vorsorge für den Drinaübergang legte ihr wohl
Hemmschuhe an, immerhin brachte das Lim-Detachement bei Ustipraca
mit Hilfe der nach Gorazde gerückten Montenegriner ein Regiment über
den Fluß. Abwärts von Visegrad gelangten auf kleinen, nur je zwei Mann
fassenden Faßflößen einige Züge hinüber. Am besten ging es bei der
Uèice-Brigade, gerade dort, wo die Rückwirkung auf den Südflügel der
Hauptkraft der 6. Armee am meisten fühlbar war. Die vorgeschobene
Sicherungsabteilung der 9. LstEtBrig. wich vor dem auf etwa ein Regi¬
ment und zahlreiche Komitas angewachsenen Feind nach Osmace zurück.
Ein Gegenangriff dieser Brigade war geplant.
Noch war im BOK. die dem Südflügel drohende Gefahr nicht im
vollen Umfang zu erkennen und es gewann den Anschein, daß die Ent¬
scheidung binnen kürzester Frist auf dem Nordflügel, bei der 5. Armee,
fallen müsse. Gdl. Frank faßte dort seine Kräfte energisch zusammen,
um den Erfolg der 21. SchD. auszuweiten. Die 9. ID., verstärkt durch die
71.IBrig., sollte nächst der Drinamündung den Übergang bewirken, um
im Anschluß an die Schützen Crnabara, den südlichen Stützpunkt der die
Parasnica absperrenden serbischen Stellung anzugreifen. Die Lage der
42. IilD. besserte sich, da in der Nacht der Brückenschlag gelang.
Die Ablösung der Flußsicherung an der Drinamündung durch die
72. IBrig. sowie die Verschiebung der übrigen Truppen nahmen aber
den ganzen 15. September in Anspruch. Die Infanterie der 21. SchD. ver¬
lebte inzwischen schwere Stunden; von unauffindbaren Batterien des
Feindes mit Geschossen überschüttet, von serbischer Infanterie bei Tag
und Nacht wiederholt angegriffen, wobei der linke Flügel der Schützen
vorübergehend eingedrückt wurde, erreichten die Verluste der 21. SchD.
bereits etwa 2000 Mann.
Die 42. HID. wurde von der DrinD.II wütend angefallen; doch be¬
reiteten die Kroaten dieser einen so warmen Empfang, daß sie große
Verluste erlitt und beträchtliche Teile schließlich in wilder Flucht über
Sor zurückwichen. Schreckensnachrichten über die Stärke dieses Gegners
alarmierten die serbischen Hauptquartiere. Dazu trat die Bedrängnis des
Nordflügels der serbischen 3. Armee durch den Angriff der 40. HMaBrig.,
der Gruppe GM. Stracker und der 79. HIBrig.
Das serbische 3. Armeekmdo. bereitete die Zurücknahme der DrinD.II