Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Neues Mißgeschick des IX. Korps 
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borgen bleiben. Brussilow täuschte daher einen weiteren Vormarsch nach 
Ungarn vor, indem er die 3. und die 4. SchBrig. sowie die 12. sib. SchD. 
aus dem Tale der oberen Laborcza der Armee Boroevic vorsichtig gegen 
Sztropkó folgen ließ und mit dem XII. Korps nach Bartfeld vorbrach. 
In den ersten Morgenstunden des 28. November griff die russische 
13. ID. über Gladyszów an und drängte nach verlustreichem Kampfe die 
dort stehende Seitenhut des k.u.k. IX. Korps (einRegiment der 52. SchBrig., 
verstärkt durch Landsturm) über Konieczna bis auf die Höhen südlich 
von Biharó zurück. Von diesem Ereignis erfuhr Gdl. Boroevic wenige 
Stunden, nachdem er Gdl. Golerus beauftragt hatte, auf den Höhen nord¬ 
östlich der oberen Ondava zu halten. Es erfüllte ihn mit großer Besorg¬ 
nis. Überwältigte der Feind die Flankendeckung des IX. Korps und stieß 
er bis Zboró vor, so war diesem, das mit seiner Masse auf den Höhen nörd¬ 
lich von Alsópagony stand, der Rückzug auf Bartfeld verlegt und die kaum 
bezogene Stellung des VII. und des III. Korps von Norden her aufgerollt. 
In solch gefährlicher Lage nahm FZM. Friedel die 10. ID. nach Alsó¬ 
pagony zurück und bemühte sich gleichzeitig, die 26. SchD. bei Komlós- 
patak so rasch als möglich zu versammeln, um mit ihr die wichtige Ein¬ 
bruchslinie über Zboró zu verteidigen. Mit diesen Maßnahmen war aber 
Gdl. Boroevic nicht einverstanden. Er erteilte noch am 28. abends dem 
FZM. Friedel den Auftrag, die über Konieczna vorgebrochenen russischen 
Kräfte mit Übermacht anzugreifen. Vor der Front des IX. Korps war 
aber nicht nur schwacher Feind festgestellt worden, wie Boroevic in seiner 
Weisung meinte, sondern das ganze russische XII. Korps, dessen west¬ 
lichste Kolonne, die 13. ID., zur Umfassung über Konieczna ausholte. 
Ein rascher, kraftvoller Gegenstoß, wie ihn Boroevic wünschte, war im 
schwierigen Gebirgsgelände mit den weit auseinandergelegten und in ihren 
Gefechtsständen arg zusammengeschmolzenen Bataillonen der 26. SchD. 
nicht möglich. Auch mußte FZM. Friedel befürchten, daß bei dem be¬ 
denklichen Zustand der 10. ID. die Stellung bei Alsópagony verloren gehen 
werde; er beantragte daher, das IX. Korps weiter zurückzuführen. 
Boroevic unterstellte das IX. Korps neuerlich dem Gdl. Colerus und 
ermächtigte diesen noch abends, mit seiner breitausgedehnten Kampf¬ 
gruppe, wenn nötig, „auf die kürzere Widerstandslinie Bartfeld—Tapoly- 
bach bis Felsôkôcsény—Kerekrét—Minyevágása (a. d. Ondava)" zurück¬ 
zugehen. Es sollten dann beim IX. und beim III. Korps Kräfte ausgespart, 
zur Bildung von beweglichen Reserven verwendet und das ganze VII. Korps 
hinter dem rechten Flügel des III. im Ondavatal, Turány aufwärts, bereit¬ 
gestellt werden.
	        
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