Der Angriffsbefehl des Erzherzogs Joseph Ferdinand und des k. u. k. AOK. 563
halten werde und ließ die Heeresleitung bitten, die Bahnverschiebung des
XIV. Korps weiter durchführen zu dürfen. Das AOK. stimmte zu.
Tags darauf, am 30. November mittags, befahl Erzherzog Joseph
Ferdinand dem FZM. Ljubicic, mit dem XI. und dem XVII. Korps die
bezogenen Stellungen in Anlehnung an Krakau zu halten, und beauftragte
den FML. Roth, die ihm unterstellten Kräfte (XIV. Korps mit der 3. und
der 8. ID., 13. SchD., deutsche 47. RD. und Kavalleriekorps Nagy, zu dem
nunmehr auch die 10. KD. trat) im Räume Mszana Dl.—Chabowka—Jorda-
nów derart bereitzustellen, daß er am 2. Dezember die Offensive gegen die
Flanke und in den Rücken des südlich der Weichsel gegen die 4. Armee
vorgehenden Feindes beginnen könne. Links von der Gruppe Roth sollte
die Gruppe Ljubicic ihre Stellungen halten und sich erst mit Fortschreiten
des Nachbarn dem Vorgehen anschließen.
Dieser Angriffsbefehl deckte sich mit den am Abend desselben Tages
herausgegebenen Richtlinien des AOK., in denen es hieß, daß die Haupt¬
kraft der 4. Armee gegen die Südflanke und den Rücken des Feindes
vorgeführt zu werden und hiezu mit starkem rechtem Flügel die all¬
gemeine Richtung Trzciana—Bochnia zu nehmen habe. Dem durch In¬
fanterie zu verstärkenden Kavalleriekorps Nagy, das den Angriff gegen
Neusandez zu schützen hatte und einen etwa von dort vorgehenden Feind
wieder in Flanke und Rücken fassen sollte, schrieb der Heeresbefehl vor,
schon am 1. Dezember gegen Osten anzugreifen.
Mit diesen bedeutungsvollen Befehlen des Gdl. Conrad und des
4. Armeekmdos. waren die Grundlagen für die neue Operation in Galizien
geschaffen, die schon wenige Tage nach dem Abbruch des unentschiede¬
nen Ringens bei Krakau die 4. Armee zu neuen schweren Kämpfen
führen sollte.
Die ersten großen Kämpfe in den Karpathen
Die Doppelaufgabe der k. u. k. 3. Armee
Hiezu Beilagen 19 und 20 samt Nebenskizzen
Als die Russen am 5. November von dem allgemeinen Rückzug des
öst.-ung. Heeres vom San und aus den Höhenstellungen von Chyrów Kennt¬
nis erhielten, befahl Gen. Iwanow der 11. Armee, Przemysl zu umschließen.
Die 3. Armee wurde angewiesen, die Front Laácut—Dynów zu besetzen
(S. 514), während die 8. in den Raum von Bircza—Sanok—Chyrów vor-
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