Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
dringen" mit den inneren Flügeln über Proszowice auf Skalbmierz fort¬ 
setzen und den Feind „bis zum Aufwand der letzten Kräfte verfolgen". 
Gleichzeitig befahl er dem FML. Arz, mit der Hauptkraft des VI. Korps 
in der Richtung auf Slomniki vorzugehen. Der Heeresleitung wurde ge¬ 
meldet, daß der Feind nur mehr vor dem linken Armeeflügel halte, sonst 
aber überall zurückweiche. 
Als diese frohe Botschaft in Te sehen eintraf, glaubte auch Gdl. Conrad 
vor der Entscheidung zu stehen, zumal dem russischen Funkverkehr zu 
entnehmen war, wie dringlich Gen. Letschitzki von der 3. Armee Nach¬ 
richt darüber heischte, wann endlich das XXI. Korps auf dem linken 
Weichselufer eingreifen werde. Da überdies das bei Pilica kämpfende 
russische XIV. Korps um Verstärkung bat und die Nachrichten über den 
deutschen Angriff bei Lod± auch weiterhin überaus günstig klangen, gab 
die k. u. k. Heeresleitung um 3h3° nachm. einen Verfolgungsbefehl heraus : 
„Mitte und rechter Flügel der 4. Armee dringt siegreich gegen Slomniki 
und Proszowice vor. Am Nordflügel der Armee Woyrsch ist noch heute 
ein voller Erfolg mit Sicherheit zu erwarten." Da „auch die russische 2. 
und 5. Armee durch umfassenden Angriff der deutschen 9. Armee hart 
bedrängt werden, dürfte der Feind noch am 21. November oder in der 
Nacht zum 22. November überall zurückweichen. Schärfste Beobachtung 
und Fliegeraufklärung werden die Rückzugsrichtungen festzustellen haben 
und rücksichtslose Verfolgung muß reiche Ernte bringen ..." Große Hoff¬ 
nungen und Erwartungen klangen aus dieser zuversichtlichen Sprache — 
Hoffnungen allerdings, die sich nicht mehr erfüllen sollten. 
Noch am Morgen war der ganze rechte Flügel der 4. Armee in 
Bewegung gekommen. Nachhuten, die der Feind zurückgelassen hatte, 
wurden nach tapferer Gegenwehr geworfen. Das XVII. und dasXIV. Korps 
drängten scharf nach und erreichten bis zum Einbrüche der Dunkelheit 
die Szreniawa. Der 8. ID. gelang es sogar, bei Proszowice über den Fluß 
vorzudringen. Aber was begab sich dort? Auf den linksufrigen Höhen 
lag der Feind eingegraben und brachte die Verfolgung zum Stehen. Auch 
die 13.SchD., die mit der 106. LstlD. über Goszyce und westlich vor¬ 
ging, stieß auf den Höhen südwestlich von Przeclawice auf neuen Wider¬ 
stand, den sie nicht uberwinden konnte. Noch weniger Raumgewinn er¬ 
zielte die 39.HID., während bei der 27. ID. und der 45.SchD. die Kämpfe 
noch immer an der Stelle fortbrannten. 
Noch einmal gab Erzherzog Joseph Ferdinand um 7h abends seinen 
Korps die schon gesteckten Verfolgungsziele. Er hoffte, wenn Ljubició 
südlich der Weichsel standhielt, mit der ihm zur Verfügung gestellten be-
	        
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