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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland
von Strenna zurück. Zur gleichen Zeit verstärkte sich auch der Druck
gegen die rechte Flanke der 31. ID. Um diese Division vor Umfassung zu
schützen, befahl GdK. Tersztyánszky — in Unkenntnis der kritischen Lage
bei der 38. HID.— dem FML. Karg, ,,bei Behauptung des gewonnenen
Bodens alle entbehrlichen Kräfte gegen Zwór zu entsenden". Damit war
für die entscheidungsuchende Umfassungsbewegung der Gruppe Tersz-
tyánszky das Ende gekommen. Durch die fortgesetzten Gegenstöße der
russischen 4. SchBrig. und den hartnäckigen Widerstand der 12. KD. und
2. Komb.KosD., die Brussilow zwischen der Bystrzyca und Boryslaw zum
Schutze seiner Flanke gestellt hatte, wurde Tersztyánszkys ursprüng¬
licher Umfassungsflügel in die Verteidigung zurückgeworfen.
Am 17. Oktober setzten die russischen Kräfte ihre Angriffe fort. Die
38. HID. und die 31. ID. behaupteten sich auf den Höhen bei Uro£, dann
nördlich von Stronna und südlich von Stary Sambor. Am äußersten rechten
Flügel waren die 5.HKD. und die 8. KD. zum Flankenschutz der 38. HID.
von Boryslaw gegen Norden abgeschwenkt.
V or dringen der Gruppe GM. H ofmann auf Stryj
Während so der Umfassungsflügel Böhm-Ermollis zwischen Stary
Sambor und Boryslaw in die Verteidigung gedrängt wurde, näherte sich die
am linken Flügel der Armeegruppe Pflanzer-Baltin neu gebildete Gruppe
GM. Hofmann der Stadt Stryj.
GM. Hofmann hatte am 10. Oktober aus den westlich des Talabor¬
tales befindlichen Truppen— insgesamt etwa 26 Marsch-und Landsturm¬
bataillone, 3 Schwadronen und 4 Batterien — die 55. ID. (Obst. Fleisch¬
mann [129. und 130. IBrig] und die 131. IBrig., Obst. Berger) aufgestellt.
Am 12. Oktober nahm Obst. Fleischmann von Slawsko und Tucholka den
Vormarsch auf, warf die sich ihm entgegenstellende 2. Kub.KosD. am 14.
über Skole und tags darauf nochmals bei Synowódsko zurück. Von Böhm-
Ermolli zu möglichst raschem Vorgehen aufgefordert, stieß die 55. ID.
am 16. beiLubience auf die 71. RD., die zur Entlastung der Kubankosaken
herbeigeeilt war. Von dar 129. IBrig. in der westlichen Flanke umgangen,
wich der Feind auf Stryj. Obst. Fleischmann ließ jedoch nicht lockerund
nötigte die Russen auch zur Preisgabe dieser Stadt, in die er am 20. Oktober
einzog. Hier schloß sich am gleichen Tage die Brigade Berger an, die
unter fortwährenden Gefechten mit Teilen der 1. Kub.KosD. über den
Wyszkówer Sattel und Bolechow vorgedrungen war.