Kämpfe der 4. Armee bei tañcut
387
Treffen folgte die Masse des VI. Korps, FML. Arz (15. ID. und 39. HID.)
dem II. und XIV. Korps, während die 27. ID. hinter der 13.SchD. mar¬
schierte. Vor dem linken Armeeflügel hatten die 2. und 6. KD. die Auf¬
klärung in nordöstlicher Richtung gegen den San aufgenommen, die
10. KD.ging zum Schutze der nördlichen Flanke der 13. SchD. von Rzeszów
in der Wislokniederung vor.
In den ersten Vormittagsstunden gerieten die Spitzen des XVII. und
des II. Korps ins Feuer der auf den Höhen von Jawornik Polski, Lancut
und hinter den Waldungen südlich von Sokolów eingenisteten Nachhuten
der russischen 3. Armee. Diese boten dem anrückenden Gegner ent¬
schlossen die Stirn, um Zeit und Raum für den Uferwechsel der Armee
Dimitriew zu erkämpfen. Die Gruppe Gdl. Kritek — XVII. Korps und
13. SchD. — und das II. Korps entfalteten sich gegen diesen Feind. Der
Infanterieangriff kam beim XVII. Korps nicht recht vorwärts, Es wurde
Abend, bis sich die 13. SchD. an den Feind herangearbeitet hatte, auch
die 41. und die 19. Division auf gleiche Höhe herangekommen waren.
Unterdessen war die 4. ID. in die russische Nachhutstellung nördlich des
Wisiok eingedrungen, die 25. ID. und das XIV. Korps hatten kämpfend
die Gegend südlich und nördlich von Sokolów erreicht.
Als das 4. Armeekmdo. von dem Verlauf des Gefechts bei Lañcut
Kenntnis erhielt, glaubte es mit dem XVII. und dem II. Korps auf den
star ken Wider st and von fünf bis sechs russischen Divisionen gestoßen zu sein.
Vor dem XIV. Korps ging anscheinend schwächerer Feind gegen den San
zurück. Aus dieser Auffassung der Lage schöpfte das Armeekmdo. seine
Entschlüsse für den 9. Oktober. Gdl. Kritek erhielt die Weisung, mit
seinen drei Infanteriedivisionen den Angriff gegen die feindlichen Stel¬
lungen südlich des Wisiok fortzusetzen. Unterdessen sollte die Entschei¬
dung nördlich des Wisiok durch Umfassung des rechten feindlichen Flügels
herbeigeführt werden. Zu diesem Zwecke wurde aus dem II. und dem
XIV. Korps sowie der 10., 6. und 2. KD. unter dem Befehle des FML.
Johann Kirchbach eine starke Angriffsgruppe gebildet. Das II. Korps
hatte in der allgemeinen Richtung auf Jaroslau vorzugehen, während das
XIV. Korps, südöstlich ausgreifend, bis Le£ajsk vorstoßen und dem
Feinde dort den Rückzug über den San abschneiden sollte. Um den be¬
absichtigten Angriff möglichst wirksam zu gestalten, trat das 4. Armee¬
kmdo. auch an den Gdl. Boroevic mit dem Ansuchen heran, „mit Teilen
der 3. Armee von Süden auf Jaroslau vorzugehen, da hiedurch ein großer
Erfolg zu erwarten wäre".
Die Hoffnungen des 4. Armeekmdos., durch eine doppelseitige Um¬
25*