Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
tenden Abteilungen, in das zurückweichende V. Korps hinein, das abends 
bei Studzianki hielt. Die 33. ID. zählte bloß noch 4000 bis 5000 Mann, 
die in achteinhalb Bataillone zusammengeschlossen wurden. Nicht er¬ 
heblich besser sah es bei den anderen Divisionen Puhallos und bei der 
preußischen Landwehr aus. 
Bei Gorajec stiegen in den ersten Vormittagsstunden Abteilungen des 
russischenXIX. und vielleicht auch des XXV. Korps den westlichen Talhang 
hinan und bedrängten von dort die 45. SchD., worauf gegen llhvorm. 
der Führer dieser Division, FML. Ljubicic, die ihm vom Gdl. Meixner 
zur Verfügung gestellte 24. ID. zum Gegenangriff in zwei Kolonnen an¬ 
setzte. Bald nötigte die Meldung, daß der Feind bei Frampol die Straße 
nach Bilgoraj zu gewinnen versuche, das X. Korpskmdo., die südlichere 
der beiden Kolonnen der bei Biigoraj fechtenden 3. KD. zu Hilfe zu. 
senden. Mit vereinten Kräften gelang es, die hier aufsteigende Gefahr 
zu bannen. Gleichzeitig brachten die anderen Teile der 24. ID. der Division 
Ljubicic einige Erleichterung. Aber nach 2h nachm. bröckelte dann doch 
deren Front ab, so daß sich drei Stunden später Gdl. Meixner genötigt 
sah, sein ganzes Korps samt der wieder westlich von Turobin eingesetzten 
2. ID. hinter den Ladabach zurückzuführen. Die 3. KD. blieb zur Sicherung 
der Südflanke ausgeschieden. 
Inzwischen hatte auf die verschiedenen Hiobsbotschaften hin 
GdK.Dankl um 4h nachm. für die ganze Armee den Rückzug in die von 
Frampol über die Höhen südlich von Krasnik bis Swieciechów an der 
Weichsel verlaufende Linie befohlen. Die Bewegung war am nächsten 
Morgen um 3h früh anzutreten. Die von Sandomierz heranrückende 
deutsche lS.LBrig., die einzige Reserve, die der Armee noch zur Ver¬ 
fügung stand, wurde dem X.Korps zugewiesen. Natürlich war im Hin¬ 
blick auf die feindliche Übermacht und die schwere Bedrohung der 
Ostflanke an einen längeren Widerstand in einer Stellung unmittelbar 
vor der Tanewregion kaum mehr zu denken. In einer am 9. abends an 
das AOK. gestellten Anfrage dieses Sinnes erklärte GdK. Dankl in voller 
Offenheit, daß er im Hinblick auf den Zustand seiner seit drei Wochen 
im Kampfe stehenden Divisionen und zumal auch wegen des würgenden 
Mangels an Artillerieschießbedarf1) den Rückzug hinter den San für wün¬ 
schenswert erachte. Die Erhaltung der Armee fordere es, doch müsse 
man auch jetzt schon, trotz aller Vorbereitungen, damit rechnen, daß das 
Durchschreiten der Tanewniederung nicht ohne Verluste abgehen werde. 
!) Die wesentlichste Menge der in diesen Wochen zu den Batterien kommenden 
Munition wurde durch die dritten und vierten Munitionskolonnen gebracht, welche,
	        
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