Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
täuschung ob des Ausbleibens der Siedlec-Offensive nicht zurück1). Auf 
sich allein gestellt, die Erinnerung an schwere Stunden als stumme 
Marschgenossen zur Seite, aber noch erfüllt von starkem Siegeswillen 
zogen die habsburgischen Regimenter neuen, harten Kämpfen entgegen. 
Das Auf schwenken der 4. Armee bei Rawa Riiska 
(6. September) 
Gdl. Auffenberg gab trotz der schwachen Halblinksschwenkung, die 
seiner Armee aufgezwungen worden war, die Hoffnung nicht auf, doch 
noch die Flanke des westlich und nordwestlich von Lemberg manövrieren¬ 
den Feindes zu treffen. Um sich nicht vorzeitig zu verausgaben, sollte seine 
Armee am 6. September bis 10h vorm. zunächst die Linie Wierzbiany— 
Lipnik—Hujcze gewinnen. Für die weitere Vorrückung war, wenn nicht 
die Feindlage eine Änderung heischte, dem rechten Flügel die Linie 
Wierzbiany—Starzyska, dem linken Armeeflügel die große Straße nach 
Zolkiew als Leitlinie vorgezeichnet. Das AOK. ließ das 4. Armeekmdo. 
noch am 6. vormittags wissen, daß es für wünschenswert halte, starke Kräfte 
gegenüber dem Höhengelände westlich von Zolkiew zusammenzuballen, 
da von dort ein mächtiger russischer Vorstoß zu fürchten sei. In den Er¬ 
wägungen Auffenbergs spielte die Sorge, gegen den feindlichen rechten 
Flügel ausholen zu können, nach wie vor die größere Rolle. Wohl sollte 
der eigene rechte Flügel tatkräftig zugreifen, um die Russen auf sich 
zu ziehen. Aber die Hauptsache war dem Armeeführer doch, daß das 
XVII. Korps am entgegengesetzten Flügel, bei dem auch die schwere Ar¬ 
tillerie der ganzen Armee marschierte, stark genug gestaffelt war, um 
in die feindliche Flanke entscheidend wirken zu können. Wichtig war, 
daß die 3. Armee rechtzeitig eingriff und so den Feind aufrollte, nament¬ 
lich wenn man frontal auf die russischen Verschanzungen bei Zolkiew 
stieß; noch wichtiger freilich, daß die 6. und die heranmarschierende 
2. KD. den Feind im Rata- und Solokijagelände aufspürten und seine 
Stärke feststellten. Gegebenenfalls mußte sich das XVII. Korps, ehe es 
seine ganze Kraft gegen Süden aufbot, gegen Osten Luft schaffen. 
Am 6. September bei grauendem Morgen setzte die k. u. k. 4. Armee 
ihren Vormarsch vom rechten Flügel aus fort. Das IX. Korps, FZM. 
v. Friedel, trat mit seinen drei Divisionen, der a:us dem Verband des 
x) Freytag-Loringhoven, Menschen und Dinge, 223 u. a. O.
	        
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