Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
westlich von Bychawa heftigen russischen Anstürmen überlassen mußte. 
Um das Übergreifen der rückgängigen Bewegung auf den Westflügel 
noch hintanzuhalten, befahl GdK. Dankl die Wiedergewinnung des ver¬ 
lorenen Bodens, was unter Einsatz der schon zu festem Gefüge gelangten 
nieder- und oberösterreichischen 1. LstlBrig., der vom V. Korpskmdo. als 
Korpsreserve zurückgehaltenen 28. IBrig. und von Teilen der 33. ID. am 
gleichen und am folgenden Tage in heißem Ringen gelang. 
Beim I. Korps war die 12. ID. noch in der Nacht zum 5. einem 
russischen Ansturm durch einen vom Artilleriebrigadier GM. v. Jordan- 
Rozwadowski angeregten und beeinflußten Vorstoß zuvorgekommen, bei 
dem 1600 Russen gefangengenommen wurden1). 
Alarmierende Nachrichten kamen am S. September vom Westufer 
der Weichsel. Dort warf das Kavalleriekorps Nowikow die Gruppe FML. 
Tertain, die in einem Zuge bis Sandomierz wich. GdK. Dankl schob sofort 
eine in Eile zusammengeraffte Gruppe öst.-ung. und deutscher Bataillone 
an den Weichselabschnitt Józefów, konnte sie aber, nachdem die geringe 
Stärke Nowikows erkannt worden war, wieder zu den Divisionen ein¬ 
rücken lassen. 
Der nächtliche Vorstoß der k. u. k. 12. ID. hatte laut Aussage von 
Gefangenen bei den zwei Korps Letschitzkis so viel Unordnung hervor¬ 
gerufen, daß sie auch am 6. September dem Befehl ihres Armeeführers 
zu neuerlichem Angriff noch nicht Folge zu leisten vermochten. Dafür 
griff der Kampf um die Stellungen bei Bychawa auf die ganze Front 
des V.Korps über und führte an dessen rechtem Flügel, bei der 36. Lst¬ 
lBrig., sogar zu einer vorübergehenden Krisis, die nur durch das ent¬ 
schlossene Eingreifen der 2. ID. gebannt werden konnte. Die Masse des 
X. Korps, dessen Regimenter sehr ermüdet und vielfach bis auf ein 
Drittel der ursprünglichen Stärke zusammengeschmolzen waren, wurde 
vom russischen XXV. Korps glücklicherweise nicht gedrängt, so daß sie 
sich ungestört am südlichen Porufer einnisten konnte. Auch das russische 
XIX. Korps blieb bei Zamosc stehen. Dagegen drang das Reiterkorps des 
Gen. Dragomirow (4., y2l. DonKosD. und komb. KD.) bis Bilgoraj vor 
und überfiel dort öst.-ung.Trains. Hiebei konnte es hinter der Front Dankls 
auch die Anwesenheit der preußischen Landwehr feststellen; die Meldung 
darüber war nicht zum geringsten die Ursache des zögernden Vorgehens 
der beiden Korps der russischen 5. Armee. 
Das Verhalten der Russen am 6. September ließ die öst.-ung. Führung 
!) GM. Thaddäus Ritt. v. Jordan-Rozwadowski erhielt hiefür das Ritterkreuz des 
Militär-Maria Theresien-Ordens.
	        
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