Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Ausweichen der 1. Armee hinter den Por 
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Flügelkorps hinter den Por zurückzubefehlen, um es vor weiteren Er¬ 
schütterungen zu bewahren. Der Ostflügel Puhallos mußte entsprechend 
abgebogen werden, während die übrige Armeefront ihre bisherige Stellung 
halten sollte. Dankl gab sich übrigens keiner Täuschung darüber hin, 
daß bald auch die Zurücknahme des Westflügels seiner Armee werde 
erfolgen müssen. Da er seine weitere Aufgabe darin sah, möglichst starke 
Feindkräfte auf sich zu ziehen, um sie vom Vorgehen in der Richtung 
Tomaszów abzuhalten, wollte er nur schrittweise Raum geben. Zur Er¬ 
leichterung seiner Lage erbat er sich die Heranführung der Gruppe 
Erzherzog Joseph Ferdinand gegen Zamosc. Allerdings konnte der Erz¬ 
herzog am 5. September erst im Räume Tyszowce—Mi^czyn (Skizze 12) 
eintreffen und war dann, wenn nicht überhaupt der Feind einen Strich 
durch die Rechnung machte, noch immer 50 km entfernt. Das Landwehr¬ 
korps sollte sich westlich von Krasnik hinter dem Strózkabach aufstellen, 
um gegebenenfalls den Westflügel der Armee aufnehmen zu können. 
Der Troß wurde in den Raum südlich der Linie Annopol—Goraj abge¬ 
schoben, die Brücken bei Józefów wurden abgebrochen. 
Am 5. September früh mußte das zurückgehende X.Korps zunächst 
noch beiderseits der Zolkiewka Front machen, um den Trains einen Vor¬ 
sprung zu sichern. Auch die weitere Rückbewegung fand unter zahl¬ 
reichen Scharmützeln mit russischen Jagdkommandos statt. Auf völlig 
aufgeweichten Wegen wurde bis Einbruch der Dunkelheit das Südufer 
des Porbaches erreicht. Am Ostflügel hatte das Detachement Obst. Herz- 
mansky noch bis in die Nacht hinein zu tun, den Por-Gorajecwinkel vom 
Feinde zu säubern. Die Hauptkräfte des russischen XXV. Korps folgten 
nur langsam und erreichten abends die Linie Bzowiec—Zolkiewka. Sehr 
ernst wurde die Lage für die k. u. k. 1. Armee dadurch, daß zur gleichen 
Stunde das XIX. Korps Plehwes kampflos bis Zamosc gelangte, womit 
es sich zwischen ihr und der Gruppe Erzherzog Joseph Ferdinand ein¬ 
geschoben hatte. 
Auch der rechte Flügel des V. Korps, der den Rückmarschbefehl 
erst bei Morgengrauen erhalten hatte, vermochte die ihm aufgetragene 
Bewegung anfänglich nicht ohne Behinderung durch den Feind zu voll¬ 
ziehen. Hatte doch die 33. ID. noch einige Stunden zuvor einen russischen 
Nachtangriff durch kraftvollen Gegenstoß abwehren müssen! Schließlich 
aber hielten die feindlichen Garde- und Grenadierregimenter bei Gielczew 
an, so daß der rechte Flügel Puhallos seine neuen Stellungen ordnungs¬ 
gemäß beziehen konnte. Sehr mißlich war, daß die am Drehpunkt des 
V. Korps belassene 27. IBrig. am 5. September vormittags ihre Stellung
	        
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