Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
mittage, knapp nachdem die Division die am 29. ihr zur Verfügung ge¬ 
stellten zwei Kaiserschützenbataillone der südlich anschließenden, durch 
feindliche Truppenansammlungen stark bedrohten 16. ID. zurückgegeben 
hatte. Der Russe griff die 22. SchD. offenbar mit dem Ziele an, dadurch 
die Aufmerksamkeit von der Umgruppierung des Nordflügels abzuziehen. 
Es kam in Przemyslany zu wilden Straßenkämpfen, nach deren Verlauf 
der Ort in der Hand des Feindes blieb. Ein ähnlicher Vorstoß der Russen 
gegen die 6. ID. wurde von dieser stehenden Fußes zurückgewiesen. 
Inzwischen zog sich über dem weiter südlich aufgestellten XII.Korps 
ein schweres Unwetter zusammen. Mit verstärkter Heftigkeit hämmerten 
seit frühem Morgen die Batterien des VII. und des X. Russenkorps auf 
die Stellungen bei Meryszczów ein. Hinter dieser Feuer wand zog der 
Feind seine Angriffsmassen zusammen, die er gegen 10h vorm. losbrechen 
ließ. Die Sturmkolonnen des russischen VII.Korps durchstießen die ohnehin 
schon schütter gewordene Front der 35. und der fast ohne Artillerie fech¬ 
tenden 11. ID. bei und südlich von Brzuchowice. Gegenstöße der spärlichen 
Reserven erzielten keinen bleibenden Erfolg. Die Rückbewegung griff 
bald auch auf den vom russischen X. Korps bestürmten Südflügel der 
16. ID. über. Der Kommandant des XII. Korps, Gdl. Kövess, versuchte 
die weichenden Truppen auf A 437 südöstlich von Swirz zu sammeln und 
den Einbruch des Feindes hier durch gleichzeitige Anlehnung an die beiden 
noch stehenden äußersten Korpsflügel abzuriegeln. Aber rascher als die 
seelisch stark hergenommenen und vermengten eigenen Abteilungen war 
die russische 10. KD. zur Stelle. Sie rief durch ihre weit vorgezogenen 
Batterien beim Gegner eine Panik hervor, in die auch der in der vor¬ 
dersten Gefechtslinie haltende Stab des kommandierenden Generals ver¬ 
wickelt wurde. Hastig und regellos strömten Truppe und Troß zwischen den 
Kolonnen flüchtender Einwohner, die hier wie überall in Ostgalizien alle 
Straßen bedeckten, teils gegen Bóbrka, teils über Romanow gegen Lemberg. 
Südlich von der Durchbruchstelle wichen die 105. LstlBrig. und die 
noch in der Front verbliebenen Teile der 11. ID. auf die Höhen östlich 
von Strzeliska Nowe. Die 34. ID., die so vergeblich von Ruda aus den 
Anschluß an das XII. Korps suchte, zog sich, nachdem auch bei ihr zwei 
Regimenter Opfer eines Massenschrecks geworden waren, auf Podkamien 
zurück. Rechts davon hatte die 4. KD. schon Stellung genommen. 
Nun mußte aus der Katastrophe des XII. Korps auch das III. seine 
Schlußfolgerungen ziehen. Eben wollte Gdl. Colerus die Front um den 
Pivot Kurowice zurückschwenken lassen —da trafen vom Armeekmdo. 
Weisungen für eine viel weiter reichende Rückbewegung ein.
	        
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