Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Sieg und Verfolgung 
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Der feindliche Armeeführer Plehwe mußte sich sagen, daß durch 
den Verlust von Komarów das Schicksal der Schlacht besiegelt worden 
war. Da jedoch der gewaltige Troß anscheinend das Feld noch nicht ge¬ 
räumt hatte, mußte das XVII. Korps zur Deckung des weiteren Rück¬ 
zuges seine Stellungen auch noch am 1. September behaupten. Unter¬ 
dessen wich das V. Korps auf Tyszowce und besetzte auf Kanonenschu߬ 
weite vor diesem Ort einen Brückenkopf. Das XIX., von der Gruppe des 
Erzherzogs Peter Ferdinand freigegeben, bezog auf seinem Rückzüge 
gegen Grabowiec eine Zwischenstellung auf den Höhen nördlich von Dub. 
Östlich der Huczwa vermochten die Russen ihren Rückzug um so 
mehr zu verschleiern, als die Truppen des Erzherzogs Joseph Ferdinand 
zum Stehenbleiben verhalten wurden und einzelne, von der Truppe aus 
eigenem unternommene Vorstöße zur Klärung der Feindlage nicht bei¬ 
tragen konnten. Als endlich nachmittags die Lockerung des russischen 
Widerstandes zu einem allgemeinen Angriff einlud, kam vom AOK. die 
Nachricht, daß Flieger nun doch den Anmarsch stärkerer feindlicher Ab¬ 
teilungen gegen den Rücken des Erzherzogs beobachtet hätten und dem¬ 
gemäß zur Sicherung der Gruppe Joseph Ferdinand gegen Süden außer 
der 2. und der 6. KD. noch „entsprechende Kräfte des XIV. Korps" an¬ 
zusetzen seien. Diese Meldung erwies sich, wie die 6. KD. alsbald fest¬ 
stellen konnte, abermals als weit übertrieben, so daß der Erzherzog nicht, 
wie ursprünglich geplant, die ganze 19. ID., sondern nur eine Brigade 
gegen die Solokija entsandte. Der Angriff der Armeegruppe gegen Norden 
wurde wegen der vorgeschrittenen Tageszeit und der Übermüdung der 
Truppen dennoch auf den nächsten Morgen verschoben. 
Westlich der Huczwa hefteten sich am selben Tage die k. u. k. Divi¬ 
sionen scharf dem weichenden Feinde an die Fersen. Vom VI. Korps gewann 
der Nordflügel, 15.ID. und 39.HID., trotz Erschöpfung unter leichteren 
Kämpfen die Gegend von Czartowczyk. Nachmittags folgten die 27. ID. 
und die in der Front verbliebenen Teile der 19. auf die Höhen nordwest¬ 
lich von Laszczów nach. Das IX. Korps entriß, rittlings der Straße Ko¬ 
marów—Tyszowce vordringend, dem Feinde Zubowice und bestand nach¬ 
mittags östlich davon ein lebhaftes Verfolgungsgefecht. Teile der 10. ID. 
schwenkten nordwärts gegen die bei Dub stehende russische Nachhut ein. 
Gdl. Schemua kam, in der linken Flanke durch die 9. KD. gedeckt, mit 
seinen drei ostwärts marschierenden Divisionskolonnen nur bis auf die 
Bodenwelle Czesniki und Dub und mit einer Seitenhut bis Mi^czyn, ohne 
daß er das feindliche XIX. Korps zu stören vermochte. Der Russe erwies 
sich, wie ja auch später in ähnlichen kritischen Lagen, als Meister des
	        
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