Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
die am Nachmittage genommen wurde; die Russen ergaben sich scharen¬ 
weise oder retteten sich in wilder Flucht gegen Nord und Ost. 
Beim IX. Korps hatten, durch die Erfahrungen der letzten Tage 
herabgestimmt, die beiden Divisionäre erklärt, den Angriff nur nach 
gründlicher Artillerievorbereitung und nur im engsten Anschluß an die 
Nachbarkorps wagen zu können. Es wurde fast Mittag, ehe das Korps 
auftrat, und schon nach zwei weiteren Stunden sah sich die am Nord¬ 
flügel kämpfende 10. ID. durch Nachrichten über eine Rückbewegung 
beim Erzherzog Peter zur Rückkehr in die Ausgangsstellung veranlaßt. 
Diese Nachrichten trafen zu. 
Der Erzherzog hatte schon am 30. nachmittags durch das Zurück¬ 
weichen der 4. ID. hinter die tabunka und die mit der Front gegen 
Norden geführten Kämpfe der 9. KD. bei Mi^czyn unsicher zu werden 
begonnen. Als am darauffolgenden Morgen die 13. und die 25. ID. unter 
dem Aufgebot ihrer letzten Kräfte abermals zum Angriff schritten, wurden 
sie von einem furchtbaren Geschützfeuer empfangen, das sie sehr bald 
wieder zu Boden zwang. Heftige Gegenstöße des alles auf eine Karte 
setzenden Feindes folgten auf dem Fuße. Noch glaubte aber der Erz¬ 
herzog trotz der unsicheren Lage in Flanke und Rücken und der Un¬ 
tätigkeit des IX. Korps wenigstens die unter schweren Blutopfern ge¬ 
wonnene Kampflinie behaupten und in ihr die vom VI. Korps erhoffte 
Entscheidung abwarten zu können, als um 10h vorm. Schreckensbotschaften 
aus dem Kampfraum der 9. KD. auch diesen Entschluß rettungslos ins 
Wanken brachten. Diese Division, die für den 31. mehrere, nicht leicht 
lösbare Aufgaben erhalten hatte, war von Szopinek um 2h früh zum 
Marsche über Mi^czyn gegen Werbkowice aufgebrochen. Die Reiter¬ 
regimenter waren nach mehreren Stunden ermüdenden Nachtmarsches 
nicht weit über Mi^czyn hinausgekommen, als ihnen feindliche Kavallerie 
— offenbar Donkosaken — lästig zu werden begann. Die Division saß zum 
Feuergefecht ab und führte dieses unter mehrfachem Frontwechsel. Bald 
langten auch Meldungen über den Anmarsch mehrerer Infanteriebataillone 
aus der Richtung Grabowiec ein, die sich gegen die linke Flanke der 
abgesessenen Reiter zu bewegen schienen. Für seine Verbindung fürch¬ 
tend, ordnete der Divisiönär, FML. Hauer, den Rückzug auf die Höhen 
westlich von Czesniki an, von denen aus er seine Hauptaufgabe, die 
Truppen Erzherzog Peters gegen Norden zu decken, am verläßlichsten 
zu lösen hoffte. Die Meldung über das Zurückweichen Hauers sowie die 
andauernde Unklarheit über das russische XXV. Korps, dessen Rückzug 
gegen Norden die 4. ID., im Gegensatz zur 45. SohD., selbst erst am Abend
	        
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