Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Russischer Gegenangriff an der Huczwa 
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des FML. Kirchbach an, die sich des Feindes erst bis Mitternacht er¬ 
wehren konnten. Drei Stunden später stürzten sich die Russen auf den 
linken Flügel der 3. ID. und drängten ihn um 4 km zurück. Glücklicher¬ 
weise waren die schon zum Abmarsch an die Soloki ja bereiten Zweier 
Kaiserjäger noch zur Hand; sie brachten das Gefecht zum Stehen und 
es konnte nun FML. Roth auch auf die in der ersten Bestürzung beim 
FML. Kirchbach erbetene Unterstützung verzichten. Doch erwies sich 
das feindliche, durch die 2. Brigade der 81. RD. verstärkte XVII. Korps 
auch den Tag über so widerstandsfähig, daß die Gruppe Erzherzog 
Joseph Ferdinand ihre Front, abgesehen von der Einnahme Laszczóws 
durch die 41. HID., nicht nennenswert weiter vorzuschieben vermochte. 
Erfreulich war für die Gruppe, daß sich die Meldungen über eine starke 
Bedrohung von Mosty Wielkie her als Tatarennachrichten erwiesen und 
die paar Sotnien mit Geschützen, die südlich der Solokija herumschwirr¬ 
ten, durch die dort eintreffenden Teile der 2. und der 6. KD. leicht 
abgewiesen werden konnten. Der Erzherzog rief daher auch die gegen 
Beiz entsendeten Bataillone und Batterien der 19. ID. hinter die 8. zurück. 
Die Deckung gegen Süden übernahmen unter Führung des FML. Wittmann 
die zwei Kavalleriedivisionen und die bei Uhnów versammelten Teile 
der 6. MaBrig., zu denen am nächsten Tag noch zwei mit Bahn heran¬ 
kommende Honvédmarschregimenter treten sollten. Die an der Huczwa 
verbliebene 38.IBrig. der 19. ID. durfte es im Hinblick auf den vor ihr 
sich hinziehenden versumpften Talgrund wagen, sich nach links zum 
VI. Korps zu verschieben. 
Während der Kampf östlich der Huczwa solcherart ohne Entschei¬ 
dung geblieben war, steigerte sich das blutige Ringen um Komarów, das 
zum Schlüsselpunkt der Schlacht geworden war, zu dramatischer Höhe. 
Auf russischer Seite fiel hier dem V. Korps die Aufgabe zu, die Walstatt 
so lange zu behaupten, bis sich das hart bedrängte XIX. Korps mit dem 
Aufgebote seiner letzten Kräfte aus der tödlichen Umklammerung im 
Norden und Nordwesten befreit und durchgeschlagen hatte. 
Gdl. Boroevic tat von Süden her sein Möglichstes, diesen Plan des 
Feindes zu durchkreuzen. Sein linker Flügel, die durch sechs Marsch¬ 
bataillone verstärkte 15. ID., rang sich, fortgerissen durch das persön¬ 
liche Beispiel höherer Führer1), in Wechsel vollen Kämpfen durch das 
walddurchsetzte Gelände bis auf die Höhe südlich von Komarów vor, 
!) Einer von diesen, der Kmdt. der 29. IBrig., Gstobst. Dr. Bardolff, führte 
seine Truppen hoch zu Roß zum Sturme; er wurde für seinen Anteil am Erfolg des 
VI. Korps mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet.
	        
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