Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Anordnungen Auffenbergs für den 30. August 
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Zwecken der 4. Armee zur Verfügung stellte. Gelang es dem X. Korps, 
die Bahn Lublin—Cholm zu durchschneiden, so war damit auch der 
Schienenstrang abgeschnürt, auf dem die russische Heeresleitung am 
leichtesten Verstärkungen gegen den Ostflügel der 1. Armee heranbringen 
konnte. 
Die 4. ID. fühlte sich während des ganzen 29. durch die Unklarheit 
über den Feind schwer gehemmt. Auch die von der 9. KD. eingebrachte 
Nachricht, daß in den Wäldern nördlich von Str. Zamosc Feind unbekann¬ 
ter Stärke verschanzt sei, vermochte daran nichts ändern. Mit größter 
Behutsamkeit zog FML. Stöger-Steiner seine Truppen bis gegen Abend 
durch die versumpfte Niederung auf eine Bodenwelle nördlich des ta- 
buákabaches vor. Das Beispiel der 4. ID. übertrug sich auf die 45. SchD. 
des X. Korps. Wunschgemäß bereit, dem rechten Nachbarn beizuspringen, 
kam sie am 29. nur auf 5 km an Tarnogóra heran. Einen halben Tag¬ 
marsch nordwestlich von ihr nächtigte, nachdem sie feindliche Nachhuten 
bei Chlaniów (Skizze 5) geworfen hatte, die 24. ID. Die 2. ID. stellte 
weiter westlich kampflos die Verbindung mit dem V. Korps her, an dessen 
rechtem Flügel die 37. HID. mit Unterstützung der 33. ID. einen scharfen 
Vorstoß des Grenadierkorps bei Bychawa abzuwehren gehabt hatte1). 
Dem 4. Armeekmdo., das von Oleszyce nach Narol verlegt worden 
war, hatte der 29. August wohl nicht alles gehalten, was es sich von ihm 
versprochen hatte, aber genug, um auf den errungenen Erfolgen weiter¬ 
zubauen. Denn die beiden Zangenarme waren an die im Räume Komarów— 
Telatyn schon halb eingekreisten Russen angesetzt. Es bedurfte anschei¬ 
nend nur mehr des schließenden Druckes, um den Feind zu zermalmen. 
Gdl. Auffenberg befahl daher für den 30., daß die Armeemitte, das 
VI. Korps und der Südflügel des IX., im Hinblick auf die heißen Kämpfe 
der Vortage sich mit einem stehenden Gefecht zu begnügen, die beiden 
Flügel aber das Umfassungsmanöver planmäßig fortzusetzen hätten. 
An diesem Tage hatte sich zunächst östlich des Wieprz, gegenüber 
dem linken Flügel der 4. Armee, das russische XXV. Korps noch einmal 
zu einem mit letzter Kraft durchgeführten Gegenangriff aufgerafft. 
Dieser traf die 4. ID. bei Str. Zamosc in dem Augenblick, als Gdl. Schemua 
sie just der in weit vorgeschobener Stellung ringenden Gruppe Erzherzog 
Peter nachsenden wollte. Es war nicht zuletzt einem kühnen und opfer¬ 
mutigen Flankenangriff des am linken Flügel fechtenden IR. Freih. v. Hess 
Nr. 49 zu danken, wenn die Division in hartem, verlustreichem Ringen, 
!) Für dieses Gefecht erhielt GM. Paul Nagy, Kmdt. der 73. HIBrig., das Ritter¬ 
kreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
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