Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Der 27. August bei Komarów 
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feuer gefaßt, daß sie eiligst zurückweichen mußte. Einen wirklich be¬ 
deutsamen Erfolg brachte der Angriff am linken Flügel der 4. Armee. 
Das verstärkte II. Korps entriß dem XXV. Russenkorps Zamosc und die 
Höhen westlich davon, ehe die von Turobin aus einem — wie erinner¬ 
lich — für sie günstig sich anlassenden Gefechte abberufene 70. RD. hel¬ 
fend eingreifen konnte. Auch eine Unterstützung durch das XIX. Korps, 
das vom XXV. zum Flankenstoß gegen die Zamosc angreifenden Öster¬ 
reicher aufgefordert worden war, blieb aus, weil der das Ansuchen 
überbringende Radfahrer in Gefangenschaft geriet. Plehwe nahm sein 
hart geprüftes XXV. Korps hinter die Wojslawka zurück, wo es noch 
zur Not die von Krasnostaw nach Lublin und Cholm führenden Verbin¬ 
dungen decken konnte. 
Beim 4. Armeekmdo. waren am Vormittag Nachrichten über den 
Anmarsch bedeutender russischer Kräfte von Hrubieszów auf Tyszowce 
eingelangt, auch vermutete man eine starke Kolonne im Vorgehen von 
Sokal gegen Beiz. Gleichzeitig trafen die ersten Mitteilungen über das 
Mißgeschick der 10. KD. ein. Die Gefährdung des Ostflügels der Armee 
war damit erheblich geworden. Zum Glück hatte das AOK. sich zur 
selben Stunde in Betreff der Erzherzogsgruppe eines anderen besonnen, 
indem etwas günstigere Nachrichten aus der Gegend östlich von Lemberg 
doch die Rückverweisung der Gruppe an die 4. Armee erlaubten. Wohl 
hatte der Erzherzog schon den Südmarsch eingeleitet, doch die Abände¬ 
rung der Befehle kostete Zeit, so daß den durch die Hin- und Her¬ 
märsche im Sand und Sumpf der Bugniederung sehr ermüdeten Truppen 
am 27. vormittags Ruhe gegönnt werden konnte. Nachmittags traten sie 
die Vorrückung in eine Bereitstellung südlich der Soloki ja an, aus der sie 
am 28. früh — freilich mit einem Tage Zeitverlust — zum Angriff in nörd¬ 
licher Richtung übergehen sollten. 
Bot solcherart schon die Erzherzogsgruppe entsprechende Gewähr 
für eine ausreichende Sicherung der Ostflanke, so tat Gdl. Auffenberg, 
als er nachmittags den vollen Umfang des über die 10. KD. gekommenen 
Mißgeschickes erfuhr, ein übriges, indem er den Vormarsch der 19. ID. 
nach Bel£ec beschleunigte. Diese konnte hier in der Tat noch am Abend 
die 6. KD. durch zwei Jägerbataillone und Artillerie stützen. Auch Teile 
der herangeführten 6. MaBrig. vermochten zwischen Rawa Ruska und 
Belzec dem Feinde entgegengestellt zu werden. 
Auf diese Weise war die Gefahr eines russischen Durchbruches in 
der Richtung Bel±ec—Narol wohl als gebannt zu betrachten. Freilich 
war es nicht gelungen, durch den dichten russischen Kavallerieschleier
	        
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