Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Entschlüsse am 27. August nachmittags 
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daß er nicht nachstieß, am 28. die zur Erholung und Ordnung der stark 
durcheinandergeratenen Verbände unbedingt nötige Muße gewährte. 
Wichtig war es, endlich Einblick gegen Iwangorod zu gewinnen. Die 
3. KD. konnte wegen Übermüdung von Mann und Pferd, zumal bei ihrer 
Artillerie, dieser Aufgabe nur höchst unvollständig genügen. Nichtsdesto¬ 
weniger bestand beim Armeekmdo. der Eindruck, daß von Iwangorod her 
keine Gefahr drohe und auch die bei Wawolnica festgestellten Truppen — 
in Wirklichkeit schon die vordersten Abteilungen der sich hier bildenden 
Gegenstoßgruppe — nur als sich sammelnde Teile des geschlagenen Feindes 
zu betrachten seien. Da außerdem der Ostflügel der Armee Ewerts offen¬ 
kundig den Rückzug angetreten hatte, ihre Mitte aber neuerlich entschei¬ 
dend geschlagen war, stellte sich dem GdK. Dankl die Vertreibung des 
feindlichen Westflügels aus seiner stark verschanzten Stellung im Räume 
Du¿a und Belzyce als nächste Aufgabe dar. Dankl, der am 27. sein Haupt¬ 
quartier in Krasnik im Kasino des 9. Donkosakenregiments aufgeschlagen 
hatte1), gedachte, den Widerstand der Russen nicht durch einen Stirn¬ 
angriff zu brechen, sondern indem er das V. Korps von Osten her gegen 
Du¿a, die Gruppe Kummer von Westen über Opole zur Umfassung an¬ 
setzen wollte. Das X.Korps hatte selbst vorgeschlagen, daß man ihm 
seine Vorrückungsrichtung Krasnostaw belasse. Die doppelte Pflicht, zu 
einem Eingreifen rechts bei der 4. Armee oder links beim V. Korps bereit 
zu sein, lastete nicht eben leicht auf den Schultern des Korpsführers. 
Auf russischer Seite entschied der Befehlshaber der 4. Armee, als er 
am 27. nachmittags die Kunde der schweren Niederlage seines XVI. Korps 
erhielt, fürs erste, daß das Korps seine verlorene Stellung zurückzu¬ 
erobern habe. Mit zunehmender Erkenntnis der Größe des Mißerfolges 
nahm Ewert diesen Befehl jedoch wieder zurück. Die drei in der Front 
befindlichen Korps sollten sich südlich der Linie Bel±yce—Du±a—Chmiel 
zur Abwehr einrichten und dort das Eingreifen der hinter den rechten 
Flügel heranfahrenden Truppen abwarten2). 
Am 28. zu früher Morgenstunde fand die 46. SchD. das Gefechts¬ 
feld zwischen der Bystrzyca und der großen Straße nach Lublin frei. 
Vom GdK. Kirchbach zur Gewinnung der Höhe unmittelbar südlich von 
Duza aufgerufen, stürmte sie vorwärts, um schließlich durch ein Ein¬ 
schwenken gegen Nordwesten der 5. ID. bei ihren schwierigen Angriffen 
gegen die Höhe nordöstlich von Klodnica zu Hilfe zu kommen. Das 
russische XIV. Korps blieb nichtsdestoweniger fest. 
1) Pastor, Viktor Dankl (Freiburg 1916), 15. 
2) La grande guerre, 161. 
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