Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
feindlichen 5. Armee noch bisKrasnostaw,Hrubieszow und Cholm gestaffelt 
sein mochten. Diese Auffassung veranlaß te den Führer der k. u. k. 4. Armee 
zu raschem Zugreifen, das übrigens auch das AOK. im Hinblick auf das 
Zusammenwirken mit der siegreich vordringenden 1. Armee wünschte. 
So stellte das 4. Armeekmdo. den ursprünglichen Plan, den 26. noch zum 
Aufschließen zu verwenden, gegenüber dem Entschlüsse zurück, aus der 
weitzerstreuten Gruppierung des Feindes Nutzen zu ziehen und sein 
vorderes Treffen anzugreifen, ehe die Masse der Armee Plehwes ver¬ 
sammelt war. Hiezu hatte das II. Korps auf Zamosc, das IX. Korps auf 
Jatutów, das VI. Korps auf Tyszowce loszugehen. Dem II. Korps wurde 
enge Zusammenarbeit mit dem X.Korps der 1. Armee aufgetragen, während 
das VI. Korps zu tief gestaffelter Marschordnung verhalten ward, um 
feindliche Angriffe aus der Richtung Krylow abwehren oder selbst zur 
Umfassung rechts ausgreifen zu können. Den beiden Kavalleriedivisionen 
der Armee, der 6. und der vom südlichen Kriegstheater eingelangten 10., 
fiel unter Befehl des älteren Divisionärs FML. Wittmann die Erkundung 
der Bugstrecke Sokal—Hrubieszów zu. Dem linken Flügel der Erzherzog¬ 
gruppe war bereits nachmittags die Leitlinie Magierów—Uhnów vorge¬ 
zeichnet worden; diese Linie wurde nun bis Tyszowce verlängert. Vom 
XVII.Korps sollte die 19.ID. nach Lubaczów gelangen; die beiden Marsch¬ 
brigaden hatten um einen Tagmarsch weiter südlich abzubleiben1). 
Die auf beiden Seiten getroffenen Anordnungen mußten am 26. August 
folgerichtig auch zwischen der Huczwa und dem Wieprz zur Begegnungs¬ 
schlacht führen. Östlich der Straße Zamosc—Tomaszów stieß das nach 
vorwärts aufmarschierende russische XIX. Korps um Mittag mit seiner 
Hauptkraft auf der Bodenwelle von Tarnawatka auf die 39. HID., den 
linken Flügel des enggeschlossen in den Kampf ziehenden k. u. k.VI. Korps. 
x) Nach Auffenberg, Aus Österreich-Ungarns Teilnahme amWeltkriege (Berlin 
1923), 148, hat der Armeeführer schon am 25. nachmittags den Entschluß zu der weit aus¬ 
holenden doppelten Umklammerung des nördlich von Tomaszów angenommenen Feindes 
gefaßt, die später durchgeführt wurde und beinahe zu einem „Cannae" geführt hätte. Im 
zweiten Werke A uffenbergs — Höhe und Niedergang, 293 — ist die Feldpostkarte 
faksimiliert, auf der dieser Plan mit weitgehenden Einzelheiten eingezeichnet worden 
ist. „Ich übergab dieselbe," heißt es dort, „dem Armee-Generalstabschef mit der Weisung, 
dies als Richtschnur für die weiteren Dispositionen zu nehmen." Dem Armee-General¬ 
stabschef, jetzigem Gdl. Rudolf Krauss, und dem Chef der Operationsabteilung, jetzigem 
Gdl. v. Soós, sind laut ihren Mitteilungen an das Kriegsarchiv diese Einzelheiten nicht 
mehr im Gedächtnis. Ihre Erinnerung geht dahin, daß der Entschluß für Komarów 
nicht das Erzeugnis einer bestimmten Stunde gewesen sei, sondern sich zwischen dem 
25. und 28. allmählich aus der Entwicklung der Lage ergeben habe.
	        
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