Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
Die Maßnahmen der beiderseitigen Führung in den Tragen der 
Schlacht bei Krasnik 
Hiezu Beilage 9 
Während das Hauptquartier in Przemysl die Nachrichten vom 
Schlachtfelde bei Krasnik gehobenen Sinnes entgegennehmen durfte, zog 
im Osten Galiciens ein schweres Unwetter herauf. Die russische 3. und 
8. Armee waren gegenüber den schrittweise weichenden Sicherungstrüppen 
in zielsicherem Fortschreiten gegen Lemberg begriffen. Zwar war man 
über die tatsächliche Überlegenheit dieses Gegners beim AOK. noch einige 
Tage hindurch im unklaren. Wenn Gdl. Conrad in seinen Denkwürdig¬ 
keiten schreibt, man habe in Przemysl bis zum 24. August nachmittags die 
Stärke des im Räume nordöstlich und östlich von Lemberg eingebroche¬ 
nen Gegners auf 10 Divisionen geschätzt, so konnte er nach der Akten¬ 
lage wohl nur die Gesamtheit der ihm gemeldeten Infanterie- und Ka¬ 
valleriedivisionen des Feindes meinen1). Nichtsdestoweniger rückte auch 
ein Auftreten solcher noch nicht erdrückender Kräfte das Problem des 
Flankenschutzes von Stunde zu Stunde dringender in den Vordergrund; 
dies um so mehr, als jeder Schritt, den die Stoßarmeen nacíi Norden 
taten, die Verbindung zwischen ihnen und den Deckungstruppen von 
Lemberg lockerte. In der Disposition vom 22. hatte Conrad den Schutz 
Ostgaliziens neben den erst allmählich einlangenden Kräften der 2. Ar¬ 
mee der nunmehr aus dem XII. Korps, der 11. ID., der 43. SchD. und drei 
Reiterdivisionen bestehenden Armeegruppe Kövess übertragen. Da zum 
großen Ingrimm Conrads die Ereignisse bei S abac erhebliche Teile der 
2. Armee länger festhielten, als es erwünscht war, ergab sich für das 
AOK. in den nächsten achtundvierzig Stunden die zwingende Notwendig¬ 
keit, für die unmittelbare Sicherung der galizischen Hauptstadt anders 
zu sorgen, als es bisher geplant war. Die außerordentlich schwierige 
Aufgabe, Flanke und Rücken der Angriffsarmeen gegen die östlich von 
Lemberg drohenden Gefahren zu decken, wurde nun in die Hände des 
die 3. Armee befehligenden GdK. Brudermann gelegt, dem hiezu das 
XI. und III. Korps und vojn 23. abends an auch „vorübergehend" das 
XII. Korps samt 11. ID. und die 8. KD. der Gruppe Kövess zur Ver- 
x) Conrad, IV, 505 ; durch diese aus der Aktendurchsicht sich ergebende Er¬ 
läuterung der Zahl 10 widerlegt sich auch der Vorwurf bei Pfeffer, „Zum 10. Jahres¬ 
tage der Schlachten von Zloczów und Przemyslany, 26. bis 30. August 1914" (Wien 
1924), 42, wonach das AOK. es unterlassen habe, dem 3. Armeekmdo. die eigene bessere 
Kenntnis der Feindlage weiterzugeben. Vgl. S. 209.
	        
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