Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfelcteug 1914 gegen Rußland 
die 45. ID. bei Wilkolaz zu wirken, während der verstärkten 13. KD. der 
Schutz der Nordwestflanke zufiel. 
GdK. Dankl rief für den 25. August seinen linken Flügel zu neuer¬ 
licher Umfassung des Gegners auf, indes der rechte wieder stehenzu¬ 
bleiben hatte. Das I. Korps sollte hiezu um 8h vorm. von Urzçdow aus 
gegen Wilkolaz vorbrechen. Die Besorgnisse wegen einer Störung von 
Opole her zerstreuten sich. Nichtsdestoweniger sollte die Gruppe Kestra- 
nek wieder als Flankenschutz zurückgehalten werden, wobei sie gleich¬ 
zeitig einen bei Józefów geplanten Weichselübergang der bis zur K$- 
miennamündung vorgezogenen 110. LstlBrig. zu decken gehabt hätte. 
Das I. Korps brach wegen Übermüdung der Truppen erst gegen 
10hvorm. auf. FML. Kestfanek, dem die ungarische 101. LstlBrig. nach¬ 
gesendet worden war, eilte mit seinen Regimentern, ehe sie der verspätet 
einlangende Befehl der Armee erreichte, weiter links über die Wyznica 
hinweg. Der linke Flügel Dankls scheint gerade in das Umgruppierungs¬ 
manöver Salzas hineingestoßen zu sein. Die Russen, einmal in Bewegung, 
räumten das Schlachtfeld und zogen auch ihren östlich von Krasnik stehen¬ 
den linken Flügel mit, der sich nicht mehr zu dem ihm übertragenen 
Angriff auf Goraj aufzuraffen vermochte. In den ersten Nachmittags¬ 
stunden konnte für die k. u. k. 1. Armee kein Zweifel mehr bestehen: der 
Feind befand sich in vollem Rückzüge gegen Lublin. Als zur selben Zeit 
die Patrouillen des X. Korps gegen den Porbach vorgingen, sahen sie auf 
dem Gefechtsfeld des Vortages Massen russischer Gewehre und Aus¬ 
rüstungsgegenstände vor sich verstreut liegen. So hatte der Kampf am 24. 
sogar die Elitetruppe der Grenadiere zu erschüttern vermocht! 
In der dreitägigen Schlacht bei Krasnik waren auf öst.-ung. Seite 
144 Bataillone, 71 Schwadronen und 354 Geschütze, bei den Russen 
104 Bataillone, 100 Schwadronen und 350 Geschütze angesetzt. Die 
blutigen Verluste waren auf beiden Seiten sehr schwer und ließen die 
Opfer ahnen, die der Krieg weiterhin fordern mochte. Der Russe verlor 
überdies 6000 Mann an Gefangenen und 28 Geschütze. Das öst.-ung. 
Heer hatte den Feldzug durch einen verheißungsvollen Erfolg einge¬ 
leitet, der dem siegreichen Armeeführer GdK. Dankl eines der ersten im 
Weltkrieg verliehenen Komñiandeurkreuze des Theresienordens eintrug. 
Die strategische Bedeutung des Erfolges bei Krasnik liegt in der 
Tatsache, daß es Conrad gelungen war, in dem für Österreichs Heer 
äußerst bedrohlichen, für Deutschland als Aufmarschraum gefährlichen 
Weichsel-Bugabschnitt die Initiative an sich zu reißen, hiedurch zu¬ 
nächst das Gesetz des Handelns zu diktieren — was sogleich in den tief-
	        
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