Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Der erste Erkundungsritt 
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Am 15. früh ritt die Kavallerie allenthalben los. Mit selbstverständ¬ 
lichem Elan jagten die Patrouillen und Nachrichtendetachements in den 
sarmatischen Sommermorgen hinein; in prachtvoller Geschlossenheit folg¬ 
ten die großen Geschwader. Überall hefteten sich an sie auch einige In¬ 
fanteriebataillone, stets bereit, der geringen Feuerkraft der Schwester¬ 
waffe nötigenfalls Nachdruck zu verleihen. Aber schon die Ergebnisse 
der ersten 48 Stunden bewiesen dem AOK., daß es unmöglich war, die 
weitgesteckten Ziele aufrechtzuerhalten. Die von Gdl. Kövess über den 
Zbrucz entsandten Divisionen stießen knapp jenseits der Grenze auf 
einen zu ernstem Widerstand entschlossenen Feind. Wohl gelang es der 
am weitesten südlich vorgehenden 1. KD., am 17. abends in Kamieniec- 
Podolski einzudringen. Dagegen mühte sich am selben Tage die durch 
eine Brigade der 8. KD. verstärkte 5.HKD. vergebens, im Fußgefecht 
und auch durch Attacken zu Pferd die 2. KosD. und die ihr zugeteilte 
schwache Infanterie aus den drahtumzäunten Verschanzungen von Go- 
rodok zu werfen. Zu Tode ermattet in Satanów lagernd, wurde sie in 
der Nacht darauf noch die Beute einer Panik, bei der der Divisionär 
FML. v. Froreich ums Leben kam1). Nördlich von ihr sollte bei Zbara± 
die 8. KD., FML. Ritt. v. Lehmann, vor der russischen 10. KD. und einem 
dieser beigegebenen Infanterieregiment nach mehrtägigen Scharmützeln 
das Feld räumen müssen. Vor der 3. Armee war die 4. KD., GM. Za- 
remba, schon am 16. genötigt gewesen, bei Radziwilów wieder umzu¬ 
kehren, da sie in der Front von zwei feindlichen Divisionen, der 11. KD. 
und der 11. ID., gedrückt und bei Zalosce von der dort eingebrochenen 
russischen 9. KD. in ihrem Rückzug bedroht wurde. Im Gegensatz hiezu 
vermochte weiter westlich die 24. HKBrig. verhältnismäßig weit vor¬ 
zudringen. Sie gelangte, nachdem sie am 15. bei Stojanów mit der tags 
zuvor von der 2. KD. abgeschüttelten feindlichen Gruppe handgemein 
gewesen war, am 17. bis Szklin. Dagegen war die links von ihr angesetzte 
2. KD. am 16. bei Wladimir-Wolynski auf unüberwindbaren Widerstand 
gestoßen. Da ihr gleichzeitig die über Rawa Ruska in Galizien eindringende 
komb. KD. der Russen den Rücken abzugewinnen drohte, hieß es auch 
für sie, schleunigst umzukehren. Ebenso vermochte die von der 4. Armee 
vorgesandte 6. KD., FML. Wittmann, trotz Verstärkung durch zwei Ba¬ 
taillone IR. 4 und die 17er Feldjäger nicht durchzudringen. In den 
wechselvollen Kämpfen bei Narol fand am 15. August Obst. Freih. v. Holz- 
i) Daß FML. Froreich, wie es hieß, durch Selbstmord endete, ist nicht erwiesen. 
Siehe auch Ungar. Kriegsarchiv, A világháború 1914—1918, I (Budapest 
1928), 135, und Dragoni im „Neuen Wiener Tagblatt" vom 12. Mai 1929.
	        
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