Volltext: St. Adalbero

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eigentliche Advokatie von den Steyerischen Markgrafen als 
den Blutsverwandten des am 6. Oktober 1090 entschlafenen 
hl. Stifters, geübt wurde. Wirklich betrachteten auch die un- 
mittelbaren Nachfolger Adalberos das Stift Lambach als 
eine Tochter Würzburgs, so wie den Stifter als Wohlthäter 
des eigenen Hochstifts. Bereits Bischof Einhard schenkte im 
Jahre 1103 dem Stifte Lambach Unterthanen, Gründe, 
Wälder und Fischwasser. Und zwar sagt die Urkunde, daß 
diese Uebergabe geschehen sei auf dem Altare der hl. Maria 
und des hl. Kilianus in die Hände des Abtes „Bezmann", 
der im folgenden Jahre wie Bischof Einhard selbst starb. 
Bischof Einhard hatte zum Nachfolger Bischof Ruprecht er- 
halten. Auch Bischof Ruprecht, obschon nur zwei Jahre und 
drei Monate regierend, gedachte des Stiftes Lambach, indem 
er 1106 zum Altar der hl. Maria, des hl. Kilian und 
seiner Genossen eine ganze Familie als Eigenthum gab. 
Nun wurde durch die Vermittlung des Würzburger 
Bischofs Erlong (->-1122) B e r o, Abt des Würzburger Diözesan- 
klosters Schlüchtern, Sigibold's Nachfolger. Bero scheint, weil 
mit der Feder gewandt, das Vertrauen der Würzburger 
Bischöfe genossen zu haben und ihr Reisebegleiter gewesen zu 
sein. Allein für Lambach war sein Wirken um so unglücklicher, 
als sich ein Gegenabt Rapoto fand, wodurch das Kloster „in 
Zeitlichen und Geistlichen", so herunterkam, daß der Bischof 
Rüger von Würzburg, der 1122 zur Regierung gekommen 
war, in Übereinstimmung mit dem zu Passau, zumal selbst 
die Mönche wegen harter Behandlung sich aus dem Kloster 
geflüchtet hatten, dessen Absetzung verfügte, ohne daß seinen 
beiden Nachfolgern Helmbert, hervorgegangen aus freier 
Wahl (von 1124—1128), „der ein durch Nachtwachen, 
Gebet und Fasten abgehärteter Mann war", und dem sechsten 
Abt Wigandus (1128—1148), der überdies erblindete 
und deßhalb zurücktrat, gelungen wäre, bessere Tage herbei-
	        
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