10
Wenn auch längst ausgestorben, lebt es dennoch unsterblich fort
im letzten himmlisch verklärten Sprößling St. Adalbero,
der Krone des Geschlechtes und zugleich höchsten Zierde und
Freude Oberösterreichs.
Die Grafen von Lambach-Wels zählten neben denen von
Steyr zu den angesehensten und reichbegütertsten Geschlechtern
des Landes; man hat ihren Stammbaum bis in die Zeiten
Karl's des Großen hinaufzuführen gesucht. Wenn wir uns
an die Ausführungen der preisgekrönten Studie des I. Moriz
halten dürfen, so sind die ältesten uns bekannten Besitzer von
Lambach: Eginolf, vir nobilis (Adelicher), urkundlich ge¬
nannt unter Bischof Johannes von Salzburg (739—745);
Eginolfs Sohn Wilhelm und drei Brüder, Reimboto,
Kozboto und Putulung, die sich mit Erzbischof Arno
(785—821) wegen eines Gutes in Pachmanning bei Lambach
begleichen. — Die ältesten uns bekannten Besitzer der Burg
Wels (des römischen Ovilabis) sind: Machelm, Diet-
Helm und Engilbald. Machelm wurde zweimal (777
und 781) in Geschäften des Herzogs Tassilo, mit dem er
wohl blutsverwandt sein mochte, nach Rom gesandt, um
Friedensvermittlung zwischen Karl dem Großen und Herzog
Tassilo zuwege zu bringen. Diethelm, den zweiten bekannten
Besitzer von Wels beurkundet mit Engilbald eine salzburgische
Nachricht unter Erzbischof Arno (zwischen 788 und 798) in
Angelegenheit des strittigen Gutes zu Perndorf. — Von
dieser Zeit an schweigen zwar für lange die Urkunden, aber
immerhin ist es zulässig, zu schließen, daß diese beiden Herr-
schaften vom Vater auf den Sohn, oder von der Tochter an
den Gemahl und ihre Kinder durch beiläufig vier Genera-
tionen, die uns das Alterthum in großes Dunkel hüllt, erb-
lich übergegangen seien. An dieser Dunkelheit sind vorzüglich
die Einfälle der Ungarn Ursache, die alles verwüsteten und
zerstörten. Erst nach der Hauptniederlage dieser Horden auf